Zehntklässler aus Argentinien sind derzeit in Marbach zu Besuch. Foto: Andrea Opitz

Der Bürgermeister Jan Trost hat 23 Schüler aus Argentinien willkommen geheißen. Sie drücken derzeit die Schulbank am Friedrich-Schiller-Gymnasium.

Marbach - Vor etwa drei Wochen sind die Zehntklässler, die bis Ende Februar die Schulbank im Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) drücken, angereist. Zeit genug also, sich einen ersten Eindruck über das Leben in der Schillerstadt und der Umgebung zu verschaffen.

Der Großteil der Schüler ist in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires zu Hause, zwei Jungs leben im Nordwesten des Landes in der Stadt Rio Tercéro. Eines vereint die jugendlichen Gäste: Sie verbringen allesamt ihre Sommerferien im schwäbischen Winter, um Land, Leute und die Sprache kennen zu lernen. Freilich haben sie sich optimal auf die kalten Temperaturen vorbereitet und Mützen, Schals, Winterjacken und Stiefel in ihre Koffer gepackt. Die ungewohnten Temperaturen belasten die Jugendlichen inzwischen nicht mehr. „Am Anfang war die Kälte aber anstrengend“, sagte Sabrina Kemeny. Die Schülerin besucht das College Goethe in Buenos Aires und spricht nahezu perfekt Deutsch – genauso wie die meisten ihrer Mitschüler. Somit konnte ihnen der Bürgermeister Jan Trost die Besonderheiten der Stadt ohne Übersetzer näherbringen.

Im Bürgersaal genossen die Jugendlichen gerne die angebotenen Brezeln. Die hiesigen Spezialitäten, wie sie sie in ihren Gastfamilien bereits probiert haben, haben es ihnen nämlich angetan. Die Frage des Bürgermeisters, wie ihnen Maultaschen und Spätzle schmeckten, beantworteten die Schüler mit einem begeisterten „gut“. Und was gefällt ihnen sonst an Marbach? Es sind die Fachwerkhäuser, die es in Argentinien in der Form nicht gebe, und das gut ausgebaute Nahverkehrsnetz, was die Jugendlichen ebenfalls fasziniert.

Aber auch Unterschiede, vor allem im Schulsystem, wurden beim Willkommensempfang deutlich. Während die Schüler in der argentinischen Hauptstadt von morgens bis nachmittags in der Schule lernen, beginnt für die beiden Jungs in Rio Tercéro der Unterricht erst um 14 Uhr und endet um 22 Uhr. Insgesamt acht Wochen lang werden die Südamerikaner in das schwäbische Leben eintauchen. Gemeinsam mit den verantwortlichen Lehrern Anke Schneider und Wolfgang Rikker unternehmen sie selbstverständlich viele Ausflüge – unter anderem ins Mercedes-Benz Museum nach Stuttgart und in den Europapark. Am Ende ihres Aufenthaltes reisen die 23 Gastschüler mit ihren argentinischen Lehrern für ein paar Tage nach Norddeutschland.

Der Termin des Gegenbesuchs der FSG-Schüler steht bereits fest. Genauso wie die Argentinier werden die schwäbischen Schüler ihre Sommerferien im Gastland verbringen und die bereits geknüpften Kontakte vertiefen.