Frische Produkte gefällig? Fündig wird man beim Wochenmarkt. Foto: dpa

SPD-Stadtrat berichtet von schwindenden Besucher- und Beschickerzahlen.

Marbach - Für den SPD-Mann Dr. Dieter Zagel ist der Marbacher Wochenmarkt ein Kleinod. Genau deshalb beobachtet er auch mit Besorgnis, dass der Zuspruch bei Besuchern und Beschickern bröckelt, wie er am Donnerstag im Gemeinderat sagte. Er sei zudem wiederholt von Standbetreibern angesprochen worden, die sich teilweise schikaniert fühlten. „Ich bitte, etwas gnädiger zu verfahren“, sagte er in Richtung Stadtverwaltung.

Zagel erinnerte daran, dass es auch immer dann problematisch werde, wenn der Wochenmarkt auf einen anderen Standort ausweichen müsse. Der Bolzplatz habe sich zweimal als Rohrkrepierer erwiesen. Beim einen Mal habe es geregnet und die Leute seien „im Schlamm erstickt“. Beim zweiten Mal habe ihnen die Hitze zugesetzt. Die nicht verkauften Lebensmittel hätten am Ende entsorgt werden müssen. Schlechte Erfahrungen hätten die Beschicker aber auch mit einer Vorverlegung des Marktes von Samstag auf Freitag gemacht. Viele Betreiber seien da schon anderweitig unterwegs. Davon abgesehen leide das Besucheraufkommen, weil freitags gearbeitet werde. Vor diesem Hintergrund bat er die Stadt, eine Lösung für das Dilemma zu finden.

Der zuständige Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling wollte jedoch keine falschen Hoffnungen wecken. „Das Thema ist tatsächlich nicht einfach“, sagte er. Die Konkurrenz durch die Discounter werde größer. Die hätten inzwischen alle Produkte im Sortiment, die auch die Markt-Beschicker im Portfolio haben. „Und wo ist der gewünschte Ausweichplatz?“ fragte Andreas Seiberling. Das Thema sei gegenüber den Beschickern immer wieder angesprochen worden. „Wir kriegen aber keine verbindliche Antwort“, sagte der Chef des Ordnungsamts. Folglich wisse man nicht, ob die Händler den Bereich vor der Stadionhalle oder den Bolzplatz an der Poppenweiler Straße bevorzugen würden.

Arnegunde Bärlin von der CDU wollte wissen, ob die Senkung der Standgebühren eine Stellschraube sei, an der man drehen könnte. Damit ließen sich vielleicht auch neue Stände gewinnen. Andreas Seiberling machte daraufhin deutlich, dass die Stadt in der Sache schon am Ball ist. Es gebe sogar die Möglichkeit, probeweise mit seinem Stand in Marbach vorbeizuschauen. „Wir können die in der Regel aber nicht halten“, sagte er. Und Interessenten klopften mittlerweile ganz dezidiert die Rahmenbedingungen ab. Die potenziellen Beschicker hakten unter anderem nach, wie es um die Parksituation bestellt ist und mit wie vielen Besuchern zu rechnen sei. „Da können wir uns nicht mehr mit Ludwigsburg oder anderen vergleichen“, räumte er unumwunden ein. Dazu geselle sich der Umstand, dass nicht jeder Betreiber zuverlässig erscheine, womit dann beim nächsten Mal auch seine Kunden oft nicht mehr auftauchten. Und was die angebliche Gängelung anbelangt, meinte Andreas Seiberling, dass der Vorwurf wohl von einem bestimmten Beschicker stammt. „Und es gibt Gründe, warum der Marktstand gegebenenfalls kurz vor dem Ausschluss steht.“