Solarflächen können für Kommunen lukrativ sein. Foto: dapd

Die Stadt Marbach hat durch ihre Beteiligung an einem Solarpark eine dicke Rendite eingefahren – allerdings sind auch Module gestohlen worden, sodass Schaden entstand.

Marbach - - Wenn sich kaum eine Wolke am Himmel zeigt, freut das nicht nur Sonnenanbeter, sondern auch die Betreiber von Solaranlagen. Dazu gehört auch die Stadt Marbach, die zu einem Drittel am Solarpark Königsbronn beteiligt ist und sich deshalb die Hände reiben kann, dass im vergangenen Jahr viele Sonnenstunden registriert wurden. Denn diese schöne Laune der Natur sorgte dafür, dass das Betriebsergebnis ausgesprochen erfreulich ausfiel. Der Überschuss für 2015 betrage rund 110 000 Euro, berichtete der Erste Beigeordnete Gerhard Heim in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses. Kalkuliert hatte man mit 53 000 Euro weniger. „Der Standort scheint der richtige zu sein“, merkte Gerhard Heim an.

Allerdings muss sich die Kommune die Erlöse mit ihren Partnern teilen: den Stadtwerken Weinheim und Esslingen. Unterm Strich bleiben aber immerhin noch 33  000 Euro, die Gerhard Heim auf der Habenseite verbuchen kann. Das Geld resultiert aus der Energie, die über die Anlage gewonnen und dann verkauft wurde. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 10 501 Megawattstunden grüner Strom erzeugt. Das geschah auf einer Fläche von 19 Hektar und mit 40 000 Modulen. Von denen allerdings vor Kurzem 400 Stück bei einem Einbruch gestohlen wurden, wie der Erste Beigeordnete mitteilte. Der Schaden belaufe sich auf 80 000 Euro. Insofern müsse man nun überlegen, wie das Areal besser gesichert werden könnte. „Das ist die negative Seite“, sagte Gerhard Heim. Aber die Nachrichten in finanzieller Hinsicht seien erfreulich – wenngleich das laufende Jahr wohl nicht ganz so gut ausfallen werde, wie der Bürgermeister Jan Trost andeutete.

Hendrik Lüdke von Puls war aber zunächst mal froh darüber, dass 2015 so viel Solarstrom ins Netz eingespeist werden konnte. Er hinterfragte jedoch, ob das finanzielle Ergebnis tatsächlich den Vorstellungen der Stadt entspricht. Schließlich sei man von einer Eigenkapitalverzinsung von 6,4 Prozent ausgegangen. „Das aber wurde wohl nicht erreicht. Wir haben circa eine Million Euro Eigenkapital eingebracht und erhalten nun 33 000 Euro vom Jahresüberschuss. Das sind aber keine 6,4 Prozent“, wunderte er sich. Die angesprochene Verzinsung sei auf 20 Jahre angelegt, beruhigte Gerhard Heim. Und die ersten Jahre werde weniger ausgeschüttet, weil zugleich höhere Tilgungen geleistet würden. Später klettere der Ertrag aber auf bis zu 20 Prozent nach oben. Angedacht seien nun eigentlich auch nur zwei Prozent gewesen, erreicht habe man sogar 3,3 Prozent, sagte Heim.

Hendrik Lüdke wollte daraufhin noch wissen, was mit dem Gewinn geschehe. Dabei erinnerte er daran, dass Puls vor zwei Jahren einen Antrag gestellt habe, wonach die Ausschüttungen aus dem Solarpark zweckgebunden sein und für Energieeinsparungen verwendet werden sollten. Der Vorstoß sei leider abgelehnt worden. Er würde sich jedoch freuen, wenn der Gedanke von den anderen Fraktionen nochmals überdacht würde. Man denke immer darüber nach, wo Geld für Energiesparprojekte investiert werden könnte, versicherte Gerhard Heim. Beispielsweise sei angedacht, bei der Straßenbeleuchtung auf LED umzustellen.