Foto: Fenja Sommer

Auch in unserer Region haben viele die Sonnenfinsternis betrachtet. Die Uhlandschüler haben sich zu dem seltenen Schauspiel im Pausenhof versammelt.

Marbach - Ganz großes Hallo herrschte am Vormittag auf dem Pausenhof der Marbacher Uhlandschule. Den Schülern war es nämlich gelungen, an die begehrten und vor allem ausverkauften Schutzbrillen heranzukommen. Oder vielmehr dem Förderverein der Uhlandschule. 100 Stück hat Ute Matthäus, erste Vorsitzende des Fördervereins, ergattert. „Mehr gab es nicht“, erzählte sie. Sie wollte eigentlich 150 Brillen bestellen. Einige Praktikanten und Referendare sind daher leer ausgegangen, beziehungsweise mussten sich untereinander abwechseln.

Bis es endlich soweit war und sich der Mond zum Teil vor die Sonne schob, mussten sich die aufgeregten Schüler jedoch gedulden. Gegen kurz vor halb elf am Freitagvormittag strömten die Jungen und Mädchen dann auf den Schulhof. Vorher hatten sie einen Film angeschaut, der genau erklärte, was bei einer Sonnenfinsternis passiert. Trotzdem prasselten immer noch ununterbrochen Fragen seitens der Schüler in Richtung ihrer Lehrer. „Wann geht es los?“, war dabei die wohl meistgestellte Frage. Vor Freude hüpften einige auf und ab. Doch auch ein bisschen Enttäuschung war dabei. „Wird es gar nicht richtig dunkel?“, wollte ein Schüler wissen. Im Film hatte er erfahren, dass das 1999 so geschehen ist. Damals war er allerdings noch nicht auf der Welt. Und die nächste totale Sonnenfinsternis in Deutschland ist erst 2081. Das hieß für die neugierigen Schüler: rechnen, wie alt sie dann wohl sind.

Auch Yannick Garbe, MZ-Wetterexperte, hat es am Freitagvormittag ins Freie gezogen. „Ich war in Oberstenfeld in den Weinbergen auf dem Forstberg“, berichtete er. Ausgerüstet mit Kamera und Teleobjektiv nutzte er die Gelegenheit, die Sonnenfinsternis zu betrachten. „Es waren tolle Bedingungen, wolkenloser Himmel“, schwärmte der 26-Jährige, der zu den Glücklichen gehörte, die noch eine Schutzbrille erwischt haben. Als es um halb zehn mit der partiellen Sonnenfinsternis losging, habe man schon bald gesehen, „wie die Sonne angefressen wird“.

Der Höhepunkt der partiellen Sonnenfinsternis über Oberstenfeld war eine gute Stunde später erreicht, genauer gesagt um 10:36:55 Uhr. Ungefähr 71 Prozent waren verdeckt, in manchen Teilen des Landes waren es noch ein bisschen mehr. „Es war ein seltsames Licht“, beschrieb Yannick Garbe. Auch die Temperatur sank während des Naturschauspiels ein bisschen.