Die jungen Musiker haben auch schwierige Passagen mühelos gemeistert. Foto: avanti

Die Bigband hat nach einem Workshop in der Stadthalle aufgespielt.

Marbach - Super Band, bleibt dran, macht weiter!“ Das Lob für die Bigband des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) kam nicht von irgendwem, sondern vom Jazz & More Collective, einem Zusammenschluss von acht renommierten Jazzmusikern und -professoren. Sie haben am Freitag einen Workshop für die 38 Mitglieder der Bigband geleitet und mit ihnen Stücke eingeübt, von denen einige zusammen mit einer Auswahl aus dem Standard-Repertoire taufrisch am Abend auf der Bühne der Stadthalle präsentiert wurden.

Der Workshop war bereits der zweite, von dem die Nachwuchsmusiker dank eines Sponsorings profitieren konnten. Und das hörte man beim Auftritt. Glasklarer Sound, auch schwierige Passagen mühelos gemeistert – die Bigband hat eindeutig den Swing im Blut. Auch ihrem Leiter Jörg Cronauer hörte man am Ende des Konzerts den Stolz auf die Schüler an: „Ihr seid Spitze, wirklich, eine großartige Leistung von euch!“ Schon der erste Workshop habe bei den jungen Musikern „eine regelrechte Übermotivation“ ausgelöst – so nach dem Motto: Das will ich auch können. Ein hohes Ziel, wenn man weiß, dass etwa Joo Kraus, der eine der Workshop-Gruppen geleitet hat, Echo-Preisträger und einer der wenigen deutschen Trompeter ist, die es auch international zu Ansehen gebracht haben. Und dass seine Kollegen wie etwa Martin Schrack oder Markus Harm ihm in nichts nachstehen.

Der große Ehrgeiz der Schülerband zeigte sich darin, dass drei davon – Maximilian Ermisch, Florian Gross und Daniel Usselmann – beschlossen hatten, den „sehr, sehr, sehr schwierigen Mittelteil“ – O-Ton Cronauer - von „The Chicken“ so lange zu üben, bis sie ihn selber spielen konnten. Beim Jubiläumskonzert anlässlich des 30-jährigen Bestehens im Vorjahr waren an dieser Stelle noch die Profis des Jazz & More Collectives eingesprungen. Und tatsächlich: Das Üben hat sich gelohnt, donnernder Applaus war den drei Jungmusikern sicher. Viel Applaus erhielt auch Madita Bodien, die mit reif klingender Soulstimme etwa den Norah-Jones-Klassiker „Don’t know why“ oder den vielfach gecoverten Hit „Fever“ sang. Doch auch etliche der anderen Schüler hatten Soloeinlagen. Und das, betonte Jörg Cronauer, „alles improvisiert – dafür braucht man ganz schön Mut“.

Einen kurzen Auftritt hatten auch die Youngstars, die musikalisch noch nicht weit genug sind, um bei der Bigband mitspielen zu können, aber quasi schon in den Startlöchern stehen und bei Herbie Hancocks „Watermelon Man“ ihr Talent unter Beweis stellten. Denn das ist das Los einer Schülerband – sie hat mit natürlichem Schwund zu kämpfen, wenn die Musiker nach dem Abschluss die Schule verlassen. Einige inzwischen schon Berufstätige waren dennoch noch mit dabei. Sie haben sich mit ihren Arbeitgebern so arrangiert, dass sie freitags an den Proben teilnehmen können. Was zeigt, wie viel Spaß das gemeinsame Musizieren macht.

Nach einer Pause präsentierte dann das Jazz & More Collective Jazz vom Feinstern.