Die Jugendlichen wollen weiter im Filmgeschäft tätig bleiben. Foto: Anne-Sophie Michaelis

Jugendliche des Friedrich-Schiller-Gymnasiums haben einen 20-Minüter produziert.

Marbach - Die Spannung steigt im kleinen Saal des Central Theaters in Ludwigsburg, als das Licht ausgeht und der Film zu laufen beginnt. Im Rahmen einer Deutsch GFS (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen) haben die drei Schüler des Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasiums Kim Gerdes, Nadine Reinemuth und Patrick Schober gemeinsam mit ihrem Produktionsteam und jeder Menge freiwilligen Helfern einen Kurzfilm auf die Beine gestellt. Das Ergebnis der wochenlangen Arbeit zeigten sie am Samstag im Kino der Barockstadt.

Der etwa 20-minütige Film „Mr. Hiller“ handelt von fünf Jugendlichen, die auf dem Grundstück eines berüchtigten Serienmörders übernachten und anschließend von diesem heimgesucht werden. „Eigentlich sollte der Film nur etwa vier bis fünf Minuten dauern und bis Halloween fertig sein“, erzählt Patrick Schober, der Regisseur, der sich zugleich um den Schnitt gekümmert hat. Doch nach 18 Seiten Drehbuch sei die Lage eskaliert: „Wir merkten: Das kriegen wir niemals bis Halloween hin.“ Die Jugendlichen haben schon einige Erfahrung in der Filmproduktion: „Angefangen hat alles letztes Jahr, als wir ebenfalls im Rahmen einer GFS einen Kurzfilm produzierten“, erzählt der 15-jährige Patrick Schober. Seitdem entstanden unter anderem ein Sicherheitsfilm für das FSG und der Kurzfilm „Durch Traum und Zeit“, der von der VVS mit der goldenen Orange 2016 ausgezeichnet wurde. Auf ihrem Youtube Kanal „CineMatic“ lädt das Team Videos rund ums Filmemachen hoch. Dort findet man alles von Tutorials über Softwareprogramme und Lichttechniken bis hin zu Kurzfilmen und Tipps für den Dreh.

Während der dreimonatigen Produktionszeit wurde die Gruppe von zahlreichen Freiwilligen unterstützt. „Schüler von der achten bis zur elften Klasse von verschiedenen Schulen haben uns geholfen“, erzählt Patrick Schober. Gedreht wurde acht Tage lang in vier verschiedenen Drehhäusern. Sogar eine Drohne für Luftaufnahmen und einen Krankenwagen für den Dreh konnten die Jugendlichen organisieren. Die Ausrüstung und die Kameras stellte Patrick Schober zur Verfügung. „Ich habe schon vorher Kurzfilme gedreht, damals noch mit meiner Handykamera“, erzählt der Filmbegeisterte. Er interessiere sich schon länger für Licht- und Bühnentechnik und hat vor, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen: „Ich möchte später Regie und Kinematografie studieren“, erzählt der Zehntklässler. Für die Zukunft sind bereits mehrere neue Projekte geplant: „Wir drehen bald einen flüchtlingspolitischen Film und spielen mit dem Gedanken, eine Science-Fiction-Serie zu produzieren“, berichtet er. Unter dem Motto „größer – besser“ will die Gruppe die Qualität immer mehr steigern.