Die Unterführung am Marbacher Bahnhof wird von Graffti-Sprayern heimgesucht. Foto: Archiv

Graffiti-Sprayer treiben immer wieder ihr Unwesen in der Unterführung am Marbacher Bahnhof. Jetzt sind auch die Kunstwerke der Seiter-Brüder betroffen.

Marbach - Der Marbacher Bahnhof ist seit Jahren ein beliebter Tummelplatz von Grafitti-Sprayern. Einigermaßen unbehelligt blieben davon lange Zeit die eindrucksvollen Kunstwerke von Felix und Manuel Seiter in der Unterführung. Doch damit ist es inzwischen auch vorbei. Darauf wies Ute Rößner von der SPD in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik hin. Generell werde dort wieder häufiger gesprayt, hat die Sozialdemokratin beobachtet. „Die Hemmschwelle wird immer niedriger“, erklärte sie. Und jetzt bewegten sich die Tags schon in die Kunstwerke hinein. „Das ist ärgerlich. Ich weiß, man kann nichts tun. Aber vielleicht kann man zumindest eine Anzeige gegen unbekannt stellen“, sagte sie.

Der Bürgermeister Jan Trost versicherte daraufhin, dass man den Fall an den Bauhof weierleiten werde. Der Rathauschef erklärte außerdem, dass man schon vor Weihnachten Schmierereien am Bahnhof habe entfernen lassen. Jemand habe sich dort beispielsweise mit den Worten „Fuck AfD“ verewigen wollen. „Wenn man so etwas eine Weile lässt, wird es immer mehr. Das ist klar“, sagte er. Deshalb habe man auch kurzfristig reagiert. In Rielingshausen habe man auch schon die Polizei eingeschaltet, weil dort mit Parolen wie „Tötet Nazis“ zum Mord aufgerufen worden sei.

Grundsätzlich scheint das Konzept in der Unterführung des Marbacher Bahnhofs aber zu funktionieren. Denn die Kunstwerke der Seiter-Brüder sollten auch dazu führen, die Hemmschwelle für Graffiti-Sprüher heraufzusetzen. „Und so war es auch“, sagt der Hauptamtsleiter Thomas Storkenmaier auf Nachfrage. Seit der Übergabe der Wandgemälde im Herbst 2015 sei es erst das zweite Mal, dass in die Bilder hineingeschmiert wurde. Beim ersten Vorfall seien kleine Zeichen aufgebracht worden, die vom Bauhof relativ leicht entfernt werden konnten.