Wann die Sanierung startet, steht noch nicht fest. Zunächst muss nun die Ausführungsplanung vorbereitet werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Damit die Sanierung schnell abgeschlossen ist, werden die Handwerker auch während des Unterrichts arbeiten.

Marbach - Das Marbacher Bildungszentrum hat mittlerweile schon mehr als 45 Jahre auf dem Buckel. Insofern bringe man nun, mit der angedachten Generalüberholung des Gebäudekomplexes, einen regelrechten Meilenstein auf den Weg, sagte der Erste Beigeordnete Gerhard Heim am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt und Technik. Klar ist aber auch, dass für dieses Projekt tief in die Tasche gegriffen werden muss. Eine Kostenberechnung des Backnanger Ingenieurbüros Bauphysik 5 hat ergeben, dass die Sanierung mit rund 21 Millionen Euro zu Buche schlagen wird. Trotz dieser gewaltigen Summe stehen die Stadträte voll und ganz hinter dem Vorhaben. Sie waren einmütig dafür, eine Ausführungsplanung in Auftrag zu geben. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, sich mit den Planern und den Rektoren von Gemeinschaftsschule und Anne-Frank-Realschule zu überlegen, wie die Umgestaltung am besten vonstatten gehen sollte. Ziel ist, dass der laufende Betrieb so wenig wie möglich leidet.

Heim machte allerdings deutlich, dass gewisse Unannehmlichkeiten vorprogrammiert sind. „Ich denke, wir werden das nicht ganz ohne Schulcontainer abwickeln können“, sagte er. Der Erste Beigeordnete gab in dem Zusammenhang zu bedenken, dass man sich für die Umsetzung keine zehn Jahre Zeit lassen könne wie zuvor am Friedrich-Schiller-Gymnasium. Stattdessen müssen die Arbeiten bis spätestens 31. Dezember 2022 abgenommen sein. Die Abrechnung soll dann ein Jahr später vorliegen. Folglich werde wohl kein Weg daran vorbeiführen, dass die Handwerker auch im laufenden Betrieb in dem Gebäude zugange sind – und zwar häufiger als das im FSG der Fall war. Vor diesem Hintergrund will die Stadt die Generalüberholung möglichst schnell in Angriff nehmen.

Unterstützt wird die Kommune dabei von der öffentlichen Hand. Zumindest in finanzieller Hinsicht. Das Land gewährt aus einem speziellen Fonds einen Zuschuss von 5,366 Millionen Euro. Beantragt hatte die Kommune allerdings rund 7,7 Millionen Euro (wir berichteten). Insofern war Gerhard Heim im ersten Moment nicht hundertprozentig glücklich mit den letztlich bewilligten Fördermitteln – wohl wissend, dass das angesichts der Beträge vielleicht etwas seltsam anmutet. „Es ist natürlich schwierig zu erklären, warum man mit dem Betrag nicht zufrieden ist, wenn man einen Zuschuss von mehr als fünf Millionen Euro bekommt“, sagte er im Ausschuss. Dennoch habe man beim Regierungspräsidium Stuttgart nachgehakt, warum nicht die volle Summe überwiesen wird. Es gab eine Rückmeldung, die ihn durchaus erleichterte: Der Topf für dieses Jahr sei schlichtweg leer, der Rest aber für 2019 schon vorgemerkt. Dafür müsse auch kein gesonderter Antrag mehr gestellt werden. Die Aussichten seien also gut, die noch fehlenden Euros zu erhalten, sagte Gerhard Heim. Angesichts eines Gesamtvolumens von 21 Millionen Euro wäre das sicher hilfreich. Wobei darin auch schon 1,4 Millionen Euro enthalten sind, um das Bildungszentrum in puncto Digitalisierung fit für die Zukunft zu machen. „Wir hoffen, dass dafür weitere Zuschussprogramme aufgelegt werden“, meinte Gerhard Heim.

Er betonte überdies, dass die über die Jahre wahrscheinlich eintretenden Preissteigerungen auch schon eingerechnet worden seien. „Ich glaube, es macht keinen Sinn, einen niedrigeren Betrag zu nennen, und nachher, wenn man das in drei, vier Jahren umsetzen will, liegt man um einiges drüber.“