Zahlreiche Tafeln sind zerstört worden. Foto: privat

An den Haltestellen im Stadtgebiet sind mehr als 20 Zeittafeln zerstört worden. Seitens der Stadt hat man deswegen jetzt Strafanzeige gestellt.

Marbach - Ziel des Bürgerbusses ist es, ältere, in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen am öffentlichen Leben selbstbestimmt teilhaben zu lassen. Dank des Angebotes, das sich noch in der Testphase befindet, „müssen sich ältere Bürger nicht wie sonst behelfen, in dem sie andere um Fahrdienste bitten, sondern können zu bestimmten Abfahrtszeiten bequem die Innenstadt erreichen“, erklärt Hauptamtsleiter Thomas Storkenmaier das Ansinnen des bürgerschaftlich getragenen Engagements. Voraussetzung dafür ist jedoch, die Abfahrtszeiten zu kennen. Die an den Haltestellen angebrachte Zeittafeln werden aber immer wieder Opfer von Zerstörungswütigen.

Seit der Eröffnung am 5. Oktober sind mehr als 20 Fahrplanschilder demoliert worden. Betroffen gewesen seien Haltestellen am Kelterplatz, am König-Wilhelm-Platz aber auch in der Hauffstraße oder in der Gartenstraße. „Das verteilt sich übers gesamte Stadtgebiet“, hat Thomas Storkenmaier festgestellt. Insgesamt gibt es auf der einstündigen Route 40 Haltestellen. Zum Teil seien an manchen von ihnen auch bereits erneuerte Schilder ein zweites Mal zerstört worden. Inzwischen habe man eine Strafanzeige gestellt.

Zwar sei die Ausführung der Tafeln relativ einfach gehalten, da sich das Angebot noch in der halbjährigen Testphase befinde. Mit rund 700 Euro tragen sie dennoch ihren Anteil zum von der Stadt getragenen Abmangel von insgesamt circa 10 000 Euro bei. Da für die Anschaffung und Inbetriebnahme des Busses auch einmalige Kosten zu decken gewesen seien, ließe sich dieser Betrag auf den Regelbetrieb und damit auf den tatsächlich zu leistenden jährlichen Abmangel übertragen, blickt Thomas Storkenmaier im Gespräch mit unserer Zeitung in die Zukunft.

Erfreulich sei, dass der Bürgerbus immer besser angenommen werde. Allein im Januar seien 111 Fahrgäste zugestiegen, was eine weitere Steigerung der Nutzerzahlen bedeutet. Im letzten Quartal 2015 sind insgesamt 259 Nutzer gezählt worden. Sie bezahlen den an das Stadtticket angelehnten Preis von 1,30 Euro.

Damit die Fahrgäste im künftigen Regelbetrieb verlässliche Ankunfts- und Abfahrtszeiten vorfinden, werden die Plastikschilder nach und nach durch eine Edelstahlvariante ersetzt. Thomas Storkenmaier hofft, dass sich damit auch das Thema Zerstörung erledigt hat. „Zumindest sind diese Zeittafeln robuster“, sagt er. Wünschenswert ist das auch aus Sicht von Petra Schilde von der Arbeitsgruppe Bürgerbus, die in einer Presseerklärung mitteilt: „Die Fahrer und die Arbeitsgruppe Bürgerbus wollen für die Fahrgäste da sein und nicht unbedingt mit der Leiter unter dem Arm häufig Schilder auswechseln.“

In seiner Sitzung am 18. Februar entscheidet der Gemeinderat darüber, ob der Bürgerbus den Dauerbetrieb aufnimmt.