Cora Knöller, Antonia Wuerich, Anne Mittenmayer und Carla Berger (von links) am Siegersteg. Foto: privat

Bei der 1. Internationalen DRV Junioren-Regatta in München trotzen die MRV-Athleten der starken Konkurrenz.

Marbach -

Auf der Olympia-Regattastrecke in München-Oberschleißheim herrschte am vergangenen Wochenende internationales Flair. Juniorinnen und Junioren aus zwölf Nationen traten auf dieser 1. Internationalen DRV Junioren-Regatta in 38 Boots- und Alterklassen gegeneinander an. Für die jungen Ruderer aus Deutschland, die teilnahmen, war es ein weiterer Testlauf für die Deutschen Juniorenmeisterschaften im Juni in Köln.

Vom Marbacher Ruderverein waren sieben Ruderer bei dieser konkurrenzstarken Regatta, und viermal konnten diese am Siegersteg anlegen – ein Ergebnis, dass durchaus Neugierde für die kommenden wichtigen Regatten weckt. Antonia Wuerich war mit ihrer Doppelzweier-Partnerin Luise Münch von der Heilbronner RG Schwaben die Erste, die einen Sieg in München einfahren konnte. Mit kräftigen Schlägen schoben sich die beiden Mädchen an die Spitze des Feldes und ließen sich diesen Vorsprung auch nicht mehr nehmen.

Es war nicht das einzige Rennen von Antonia Wuerich an diesem Tag. Mit ihren Marbacher Mannschaftkolleginnen Cora Knöller und Carla Berger sowie der Lauffenerin Anne Mittenmayer startete Antonia Wuerich wenige Stunden nach ihrem Erfolg im Juniorinnen B Vierer ohne. Diese Bootsgattung, die wie ein Achter mit Riemen gerudert wird, ist in diesem Alter noch eine Seltenheit. Wenige Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren haben zum einen die Kraft um Riemen zu rudern, noch das Können, da diese Art des Ruderns sehr viel Gefühl, Balance und Koordination erfordert. Außerdem ist das Steuern am Anfang der Ruderkarriere ein Problem, da die Schlagfrau die Richtung des Bootes mit einem Schuhsteuer bestimmen und korrigieren muss. Diese besondere Herausforderung führte bei den Gegnerinnen zu einem ersten Zusammenstoß mit dem Marbacher Boot und zu einem ungerechten Nachteil für die jungen Ruderinnen des MRV und LRC. Unbeirrt gaben die Marbacher trotz einer halben Länge Rückstand Gas und holten Schlag für Schlag auf. Bereits 500 Meter vor dem Ziel hatten sie den Gleichstand erreicht, den sie dann noch auf eine Länge ausbauen konnten. Am nächsten Tag konnten sie diesen Vorsprung auf acht Sekunden erweitern, so dass dieses Mal viel Wasser zwischen dem Verfolgerboot und den jungen Siegerinnen aus Marbach und Lauffen war. Zweimal Gold am Samstag und Sonntag war der Lohn für diese gute Leistung.

Auch David Keefer konnte am Sonntag am Siegersteg anlegen. Er gehört zu den jungen Nachwuchsruderern des Landeskaders und startete in der schwierigsten Bootsgattung überhaupt, dem Zweier ohne. Hier haben beide Ruderer nur einen Riemen und beide müssen exakt die gleichen Bewegungen gegengleich ausüben, um zum einen überhaupt im Boot zu bleiben, zum anderen aber dabei auch noch schnell zu sein. Dies gelang David Keefer am Sonntag mit seinem Partner Samuel Emrich aus Überlingen sehr gut. Mit kräftigen Schlägen ruderten beide ihrem ersten Sieg auf einer Internationalen Regatta entgegen.

Laura Friedl und Annelie Gering komplettierten den Kreis der Marbacher Ruderer in München. Beide sind Jahrgang 1998, also schon im ersten A-Juniorinnen-Bereich. Auch sie starten in dieser sehr anspruchsvollen Bootsgattung und konnten sich durch Vorrennen den Start im ersten Lauf sichern. Obwohl sie ein durchaus ansprechendes Rennen fuhren, erreichten sie nur den undankbaren vierten Platz. Für die beiden Mädchen hatte sich die Distanz im Vergleich zum Vorjahr auf 2000 Meter verlängert, das heißt die Krafteinteilung muss neu eingeübt werden – Arbeit, die in den nächsten Wochen ansteht.