Der Junioren-Achter aus Marbach ist eine Foto: privat

Das Marbacher Team besiegt die Mannschaft des Koblenzer Ruderclubs Rhenania mit 39 Hundertstel.

Marbach -

Um genau 18:46 Uhr gab es am vergangenen Samstag auf der 91. Offenbacher Ruder-Regatta eine kleine Sensation. Der Junioren-Achter aus Marbach – eine Kooperation des Friedrich-Schiller-Gymnasiums und des Marbacher Rudervereins – besiegte mit 39 Hundertstel die Mannschaft des Koblenzer Ruderclubs Rhenania. Wenige Hundertstel später kam auch der Achter aus Mainz ins Ziel. Während sich der Koblenzer Achter seines Sieges sicher wähnte, brauchte das Zielgericht einige Zeit um das Zielfoto auszuwerten und Marbach hatte eindeutig seine Bugspitze vorne. Der ausbrechende Jubel im Marbach Boot müsste vom Main bis an den Neckar geschallt haben. Der verantwortliche Ruderlehrer vom FSG, Holger Knauf, und die MRV-Trainerin Heike Breitenbücher strahlten mit den Junioren vor Freude um die Wette.

Der Marbacher FSG-Achter wird in ähnlicher Besetzung in zwei Wochen beim Landesentscheid in Breisach für Jugend trainiert für Olympia gegen das Ruderinternat Gaienhofen und das Gymnasium Bammental/Heidelberg um die Fahrkarte zum Bundesfinale nach Berlin konkurrieren. Außerdem wird er dann einen Tag darauf um eine Medaille bei den Landesmeisterschaften 2015 kämpfen. Im Achter saßen folgende Ruderer: Schlagmann David Keefer, Kornelius Mistele, Paul Weigelt, Lars Orth, Max Keefer, Fabian Matzek, Jannik Metzger und Nicolas Fröhlich. Das Steuer und die richtige Ansage lagen in der Hand von Steuerfrau Lotta Kessler, die der Tradition nach im Anschluss an das gewonnene Rennen von ihrer Mannschaft in den Main geworfen wurde.

Elf weitere Siege konnte der Marbacher Ruderverein ebenfalls mit nach Hause nehmen. Cornelius Killinger startete nach einigen Jahren Pause wieder im Männer-Einer und fuhr auf Anhieb einen sicheren Sieg nach Hause. Philipp Hillinger und Michael Breitenbücher fuhren im Zweier ohne eine Drittel-Sekunde vor dem Boot aus Stuttgart-Cannstatt über die Ziellinie. Wieder musste das Zielgericht das Foto erstmal in Augenschein nehmen. Der Nachwuchsruderer Florian Groß (2001) startete in Leistungsklasse 3 und holte seinen ersten Sieg. Ab sofort ist die Klasse somit für ihn Vergangenheit und in Zukunft wird er in Klasse 2 starten müssen.

Besonders spannend ist immer wieder das Duell zwischen Antonia Wuerich und ihre Dauerkonkurrentin Paula Miucci aus Heidelberg. Knapp eine Sekunde konnte Antonia Wuerich in diesem Wettbewerb ihren Bugball schneller ins Ziel schieben und durfte am Siegersteg anlegen.

Vor einem Dreivierteljahr saßen Fabian Matzek und Jonas Schmidt zum ersten Mal in einem Rennboot. Am vergangenen Samstag konnten sie ihre erste Medaille entgegennehmen. Auch für diese beiden bedeutet dies das Aufsteigen in die Leistungsklasse II und in Zukunft härtere Konkurrenz, der mit weiterhin kontinuierlichem Training begegnet werden muss.

Eine Mix-Mannschaft, die eigentlich nur für Sieg stehen kann: David Keefer und Antonia Wuerich starteten im Doppelzweier und ließen weder am Samstag, noch am Sonntag ihren Gegnern die geringste Chance. Zwei Marbacher Ruderer, die stets Gas geben und nur mit sich zufrieden sind, wenn sie im Training und im Wettkampf alles geben können, das Ganze in Kombination mit der puren Lust am Ruderwettkampf – besser geht nicht.

Am Sonntag eröffneten Cornelius Killinger und Max Belser im Zweier ohne die Siegesreihe der Marbacher. Sie ließen das Stuttgarter Boot gleich um drei Sekunden hinter sich, hatten allerdings auch die Schlagzahl auf 43 Schläge pro Minute gesteigert. Neuzugang Johannes Palesch, der erst in diesem Jahr zum MRV gewechselt ist, musste sich am Samstag noch mit Platz zwei zufrieden geben, was ihm allerdings nicht gefiel. Mit schnellen kräftigen Schlägen trieb er seinen Männer-Einer am Sonntag über die 500 Meter Strecke und ließ sich die Führung nicht mehr nehmen. Mit über einer Sekunde Vorsprung ging sein Bugball über das Ziel.

Nochmal ein Mix-Zweier, diesmal im Seioren A Bereich – Annelie Gering und Philipp Hillinger spielten ihre Kraft aus und siegten mit fünf Sekunden Vorsprung vor dem zweitplatzierten Boot aus Bernkastel. In der Altersklasse B – ein Rennen später – zeigte auch das MRV-Team bestehend aus Laura Friedl und Max Belser, wie schnelles Rudern geht. Zur Belohnung durften sie am Siegersteg anlegen.

Nach diesem Medaillenregen ging es am nächsten Tag schon wieder mit hartem Training weiter, denn die Landesmeisterschaften am letzten Juli-Wochenende werfen ihre Schatten voraus. Und wenn es in Offenbach noch mit sehr viel Spaß und Unbefangenheit in den Wettkampf ging, so ist die Landesmeisterschaft mit Sicherheit ein wichtiger Höhepunkt für die Rudervereine aus Baden-Württemberg.