Einige Bürger aus Rielingshausen wünschen sich zudem für die Ersatzhaltestelle an der Hauptstraße einen Wetterschutz. Foto: Werner Kuhnle

Neben holprigem Untergrund ist auch verbotene Parkerei thematisiert worden.

Marbach-Rielingshausen - Mehr als 40 Rielingshäuser haben am Montagabend am Ausspracheabend mit der Verwaltung teilgenommen und die Möglichkeit genutzt, den Rathausmitarbeitern Fragen zu stellen. Einer der Bürger wollte wissen, ob es nicht möglich sei, den wegen der Bauarbeiten verschwundenen Wetterschutz an der Bushaltestelle in der Hauptstraße für den kommenden Winter zumindest durch ein Provisorium zu ersetzen. Dem erteilte Dieter Wanner vom Stadtbauamt jedoch eine Absage. „Prinzipiell ist alles machbar, aber es lohnt sich vom Aufwand her für ein paar Monate nicht.“

Die anstehenden Bauarbeiten waren auch Thema im Hinblick auf den Zustand der Straßen. „Wird dann auch die Hauptstraße wieder eben gemacht?“, fragte einer der Anwesenden. Da würde es nämlich „furchtbar hoppeln“. Der Bauamtsleiter Dieter Wanner erklärte, wenn die Ortsmitte als solche erkennbar und nicht nur mit behindertengerechten Bushaltestellen mit Hochborden, sondern auch mit breiteren Gehwegen ausgestattet sei, werde auch diese wieder in Ordnung kommen.

Beklagt wurde aber auch der Zustand anderer Straßen. Ein Bürger sagte, auf der Strecke vom Handelshof in Richtung Rielingshausen tue es regelrecht Schläge im Auto, und für Zweiradfahrer sei das besonders gefährlich, selbst wenn man langsam fahre. Andreas Seiberling vom Ordnungsamt sagte, die Gefahrenlage sei bekannt, auch an anderen Stellen in Marbach, aber man könne das nur an die zuständige Stelle weiterleiten. „Wir sind da nur Briefträger.“

Eine Frau beklagte ein Loch an einem Schacht auf dem Gehweg, das seit Februar bekannt, aber nicht repariert worden sei, und meinte trocken: „Es dät ja nix schade, wenn e bissle Schotter neikommt, au wenn mr de Stoibruch net leide könnet.“

Einem anderen Bürger ist aufgefallen, dass nach der Sanierung im Bereich Linden- und Königstraße alles zugeparkt sei, obwohl dort doch Parken verboten sein sollte. Trost verwies hierzu auf Andreas Seiberling, der der Sache nachgehen solle.

Offenbar gibt es in Rielingshausen auch ein Problem mit der „Insektenfabrik“. Mehrere Bürger sprachen die riesige Menge an Fliegen an, die von einem Tag auf den anderen in der Kelter aufgetaucht seien, sowie eine immense Zahl von „Viehzeug“ in ihren Gärten, das hier nicht heimisch sei. Außerdem stinke es wie die Pest. Jan Trost versprach, mit dem Ortsvorsteher Eberhard Ruoff das Gespräch mit den Geschäftsführern des Unternehmens zu suchen.

Ein älterer Bürger regte an, im Friedhof mit Rasen- beziehungsweise Wiesengräbern eine neue Bestattungsform einzuführen. „Nicht jeder will sich verbrennen lassen, aber viele haben niemanden, der sich um die Grabpflege kümmert.“ Der Erste Beigeordnete Gerhard Heim entgegnete, man sei dran an dem Thema, aber schnell werde es wohl nicht gehen. Man brauche nicht nur ein geeignetes Grabfeld, sondern müsse auch die Satzung ändern und die Kosten für die Gebührenordnung kalkulieren, bevor das Ganze vom Gemeinderat beschlossen werde. Jan Trost konnte sich für die Idee erwärmen: „Viele Gräber werden nicht gepflegt, und dann gibt es Beschwerden von den Nachbarn.“ Auf die Frage eines weiteren Bürgers nach Bestattungsmöglichkeiten für Muslime erwiderte Heim, in Marbach sei dafür ein Gräberfeld vorgesehen. „Wenn der Bedarf da ist, werden wir reagieren.“