Die Radweg-Infrastruktur rund um Rielingshausen soll verbessert werden. Foto: dpa

Für Strecke nach Aspach liegt Planung vor. Trasse am Sulzbach ist ebenfalls wieder Thema.

Marbach-Rielingshausen - Radwegtechnisch fühlen sich die Rielingshäuser schon seit einiger Zeit etwas stiefmütterlich behandelt. So plädiert der Ortschaftsrat immer wieder für bessere Anbindungen, insbesondere an die Kernstadt, doch auf den Durchbruch wartete das Gremium in den vergangenen Jahren vergeblich. Nun will die Stadt einen neuen Vorstoß unternehmen – oder besser gesagt gleich zwei: Zum einen forciert die Kommune den Aufbau einer Trasse durch den Hardtwald nach Kleinaspach. Zum anderen soll erreicht werden, entlang des Sulzbachs Richtung Schweißbrücke einen durchgängigen Radweg zu realisieren.

Der Bürgermeister Jan Trost kündigte am Montagabend im Ortschaftsrat an, dass er in letzterem Fall Kontakt mit seinem Steinheimer Amtskollegen Thomas Winterhalter aufnehmen will. Allerdings möchte Trost nicht mit der Tür ins Haus fallen und dem neuen Mann am Ruder der Nachbarstadt Zeit geben, bis er sich in die wichtigsten Themen eingearbeitet hat. Aber in einigen Wochen möchte der Marbacher Rathauschef dann schon nachhaken, ob sich die Steinheimer vielleicht doch für einen Radweg an dieser Stelle erwärmen könnten. Bislang blockten die Verantwortlichen der Urmenschstadt in dieser Frage ab. Ohne das Ja aus Steinheim ist das Projekt jedoch zum Scheitern verurteilt, weil das fehlende Teilstück just auf dessen Gemarkung liegt. Jan Trost machte im Ortschaftsrat aber klar, dass das nicht die einzige Schwierigkeit bei dem Vorhaben ist. „Die große Hürde ist der Naturschutz“, erklärte der Bürgermeister. Schließlich führe die potenzielle Trasse über eine Feuchtwiese. „Das wäre aus meiner Sicht aber eine gute Lösung“, betonte er.

Schon weiter ist die Kommune, was einen Radweg durch den Hardtwald nach Aspach anbelangt. Planungen dazu wurden inzwischen ausgearbeitet. Das Konzept liegt zur Prüfung beim Landratsamt Ludwigsburg. „Da steht die Stellungnahme noch aus“, erläuterte Jan Trost, der den gewünschten Streckenverlauf kurz skizzierte. Demnach würde es auf einem bereits geschotterten Waldweg an der Kreisstraße 1607 losgehen. In der Folge müsse dann jedoch ein Stück neu angelegt werden. Wobei sich dort jetzt schon eine Rückegasse befinde, also ein unbefestigter Pfad, der für Waldarbeiten genutzt wird. Weiter geht es dann mit einer Querung über die K 1607 und auf geschotterten Wegen Richtung L 1115, die ebenfalls überwunden werden müsste. Doch auch hier gilt: „Der Knackpunkt ist der Naturschutz“, stellte Trost fest. Außerdem spielten sicherheitsrelevante Aspekte eine Rolle, da ja die K 1607 und speziell die viel befahrene Landesstraße überquert werden müssten.

Als weniger problematisch schätzt der Rathauschef den Umstand ein, dass die Trasse auch über Steinheimer und Pleidelsheimer Gemarkung führen würde. Die Verantwortlichen seien informiert. Solange keine Kosten für die beiden Kommunen entstünden, gebe es keinen Einspruch, sagte Trost. Der Bürgermeister hofft, dass der Radweg dann realisiert wird, wenn der Kreis auch die K 1607 ausbaut. Nach aktuellen Informationen aus dem Landratsamt solle die Straße im Herbst auf Vordermann gebracht werden.

Länger wird es dauern, bis ein Radweg von Kirchberg zur Schweißbrücke Wirklichkeit wird. Das Projekt hängt seit Jahren in der Warteschleife. „Wann das umgesetzt werden kann, dazu gibt es keine Tendenz“, sagte Trost. Inzwischen werde sogar überlegt, einen Teil der Murr zu verschwenken, um die Trasse bauen zu können.

Eher schlechte Nachrichten hatte der Bürgermeister auch für den Freien Wähler Jens Peter Knittel im Gepäck. Knittel erinnerte an einen Antrag seiner Fraktion, wonach die Stadt mit dem Verkehrsministerium Kontakt aufnehmen möge, um vielleicht so die Chancen auf einen direkten Radweg nach Marbach zu erhöhen. „Fürs Radwegnetz ist der Kreis zuständig“, betonte Jan Trost. Es bringe folglich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich nichts, sich mit dem Anliegen ans Land zu wenden. Von dort werde der Fall dann nur wieder an den Kreis zurückverwiesen.