Jetzt kann es losgehen: die ersten beiden Mehrfamilienhäuser werden gebaut. Foto: avanti

Die Bauarbeiten im Jenner-Areal haben begonnen. Auf dem Gelände sollen insgesamt 42 Wohneinheiten entstehen.

Marbach-Rielingshausen - Die Arbeiten an den ersten sechs Reihenhäusern auf dem Jenner-Areal sind seit fünf Wochen in vollem Gange. In wenigen Tagen soll bereits Richtfest gefeiert werden. Die Baugrube für die nächsten und zugleich letzten vier Reihenhäuser auf dem Terrain ist ebenfalls schon ausgehoben. Gestern folgte nun auch der erste Spatenstich für die Mehrfamilienhäuser, die auf dem rund 6200 Quadratmeter großen Gelände dazukommen werden. „Es geht halt ratzfatz“, sagte Alfred Koller, der mit Roland Heim die Geschäfte bei der zuständigen p. b. s. Wohnbau GmbH führt.

In dem Tempo soll es auch weitergehen. Wie Roland Heim erläuterte, werden die ersten sechs Reihenhäuser Mitte 2017 fertiggestellt sein. Im Dezember nächsten Jahres sollen die Bewohner jene zwei Mehrfamilienhäuser in Beschlag nehmen können, an denen gestern offiziell die Arbeiten begannen. Angestrebt werde, das ganze Areal bis Ende 2018 zu bebauen, sagte Roland Heim. Wenn der Zeitplan eingehalten werden kann, würden dann zwischen Haupt-, Kelter- und Beethovenstraße zehn neue Reihenhäuser und vier Mehrfamilienhäuser mit zusammen 42 Wohneinheiten stehen. Um die 100 Frauen, Kinder und Männer könnten dort ein Zuhause finden, erklärte Roland Heim. Der Ortsvorsteher Eberhard Ruoff brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass sich vor allem junge Familien an dieser Stelle den Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen. Das könnte einen Beitrag dazu leisten, die Infrastruktur zu stärken, erklärte Eberhard Ruoff, der dabei insbesondere die Grundschule im Blick hat, deren Schülerzahlen sich durch das Jenner-Areal stabilisieren könnten. „Ich erwarte eine Aufbruchstimmung durch das Projekt für Rielingshausen“, sagte der Ortsvorsteher.

„Für uns ist das ein großer Tag“, ergänzte der Erste Beigeordnete Gerhard Heim und deutete damit an, dass auch die Stadt große Erwartungen mit dem Projekt verbindet. Es sei ganz wichtig, dass Rielingshausen weitere Bürger gewinne. Schließlich seien die Kinderzahlen rückläufig gewesen. Heim lobte zudem den Wohnungsmix, auf den gesetzt werde.

Mit ihrem Konzept scheinen die Verantwortlichen wirklich einen Nerv getroffen zu haben. Von den zehn Reihenhäusern seien schon acht verkauft, berichtete Alfred Koller. Zwei Drittel der Wohnungen in den ersten beiden Mehrfamilienhäusern seien ebenfalls bereits vermarktet. Die Reihenhäuser werden via Luft-Wärme-Pumpen beheizt, die Mehrfamilienhäuser erhalten ihre Energie von einer gemeinsamen Pelletheizung. „Das ist das erste Nahwärmenetz in Rielingshausen“, betonte Gerhard Heim. Zudem handele es sich um Häuser mit KfW-55-Standard. Das energetische Level ist also so hoch, dass Sonderfinanzierungsmöglichkeiten zu vergleichsweise günstigen Zinsen winken.

Alfred Koller verhehlte allerdings auch nicht, dass auf dem Weg zu dem Projekt der eine oder andere Stein aus dem Weg geräumt werden musste. „Vor allem der Schallschutz brachte hohe Auflagen“, erklärte der Geschäftsführer. So müsse zu der angrenzenden Schlosserei eine 20 Meter breite und sieben Meter hohe Mauer errichtet werden, um die Geräuschkulisse zu minimieren. Als Hemmschuh erwiesen sich zudem Fledermäuse, die in einer Scheune Quartier bezogen hatten. Die Tiere verließen den Schuppen wegen des warmen Winters nicht schon im Dezember wie erhofft. Erst im Februar sei es so weit gewesen und die Scheune habe abgerissen werden können.