Erna und Walter Stirm haben sich vor 50 Jahren das Ja-Wort gegeben. Foto: Werner Kuhnle

Erna und Walter Stirm haben heute vor 50 Jahren geheiratet. Gefeiert wird an Weihnachten.

Marbach-Rielingshausen - Vor 50 Jahren haben sie sich das Ja-Wort gegeben. In Erdmannhausen, dem Heimatort der Braut. Das Fest der Goldenen Hochzeit feiern Erna und Walter Stirm am zweiten Weihnachtsfeiertag in Rielingshausen, dem Heimatort des Bräutigams, der aber längst auch zur Heimat seiner Frau geworden ist. Zusammen mit der Familie und Freunden wird dann auf die vergangenen 50 Jahre angestoßen. Nach dem Gottesdienst in der Ludwig-Hofacker-Kirche wird im benachbarten evangelischen Gemeindehaus gefeiert. Der Glaube spielt eine große Rolle im Leben des Ehepaars. „Wir lesen jeden Tag gemeinsam die Losung“, erzählt Walter Stirm. „Und sind sehr dankbar, dass wir diesen Tag gemeinsam erleben dürfen.“ Ende Januar wurde bei Erna Stirm eine Muskelkrankheit diagnostiziert, die das Leben der beiden verändert hat und den Alltag bestimmt. „Dass wir die Goldene Hochzeit miteinander erleben und feiern können, ist uns ein großes Anliegen und bedeutet uns deshalb sehr viel“, sagt der 81-Jährige und wirft seiner Frau einen liebevollen Blick zu.

Wie sie sich kennengelernt haben? Erna Stirm lächelt. Bei einer Jahresfeier in der Gemeindehalle in Erdmannhausen ist’s gewesen, erinnert sie sich. „Ich hab’ sie gesehen und gedacht: Das könnte passen“, erzählt Walter Stirm, der mit einem Freund auf der Feier war. Die Art der jungen unbekannten Frau habe ihm gefallen, erinnert er sich – und natürlich das Aussehen. „Nach dem Fest hab’ ich nicht locker gelassen und recherchiert, wer sie ist und mich um ein Wiedersehen bemüht.“

Nach etwa eineinhalb Jahren haben die beiden geheiratet. Um die Hand der Angebeteten hielt Walter Stirm auf einem Boot mitten auf dem Titisee an. Heute würde es ein solch romantischer Heiratsantrag in jeden Fernsehsender schaffen.

Seit Generationen betreiben die Stirms Landwirtschaft und Weinbau. „Als ich auf den Hof nach Rielingshausen gekommen bin, hatten wir noch einen Schweinemastbetrieb“, erinnert sich die 77-Jährige an die Anfänge zurück. Schritt für Schritt wurde dann aber der Schwerpunkt auf Obstbau gelegt und die Schweine wurden abgeschafft. „Ohne meine Frau hätte ich das alles hier ganz sicher nicht geschafft“, weiß Walter Stirm.

1969 kam Tochter Sabine, 1972 Sohn Jürgen, der den Betrieb übernommen hat, und 1981 Sohn Markus auf die Welt. Vier Enkelkinder komplettieren inzwischen die Großfamilie.

Hundertprozentige Zuverlässigkeit und rückhaltloses Vertrauen nennen die beiden als Voraussetzung für ein langes glückliches Eheleben. „Wenn das Vertrauen nicht da ist, dann fehlt die Basis.“