Die Sieger der Klasse M** beim letzten Sprung: Mareike Sigel und ihr Pferd Contello haben sich im Stechen durchgesetzt. Foto: avanti

Das Springturnier des RFV Murrgau freut sich über großen Zuschauerzuspruch und einen reibungslosen Ablauf.

Marbach-Rielingshausen - Nach dem letzten Sprung klopfte Mareike Sigel ihrem Pferd Contello mehrfach lobend an den Hals. Null Fehler im ersten Durchlauf, null Fehler im Stechen – mit dieser tadellosen Leistung hatte das Duo aus Weilheim/Teck das Springen der Klasse M** gewonnen. Es war das sportliche Highlight des diesjährigen Turniers beim RFV Murrgau. Sigel und Contello waren neben der Erdmannhäuserin Sarah Schmierer auf Quality’s Adel die einzigen der neun Starter in dieser Klasse, die fehlerfrei durch den Parcours gekommen waren und sich damit für das Stechen qualifiziert hatten. Dort leisteten sich Schmierer und Quality’s Adel dann aber gleich drei Abwürfe, Mareike Sigel ließ sich die Chance nicht entgehen.

Rudolf Singer, der Vorsitzende des RFV Murrgau fand es ein wenig schade, „dass die Teilnehmerzahl in dieser Klasse seit Jahren recht überschaubar ist“. Insgesamt war er aber mit dem Springturnier seines Vereins so zufrieden wie schon seit Jahren nicht mehr: „Es war nach Aussagen von verschiedenen Seiten eine super Veranstaltung – sportlich, organisatorisch, ohne jegliche Misstöne. Zudem hatten wir so viele Zuschauer wie schon lange nicht mehr, wodurch auch der Umsatz im Bewirtungsbereich überdurchschnittlich war.“ Letzteres ist für den Verein natürlich ein sehr wesentlicher Faktor. „Der rein sportliche Bereich eines Turniers schreibt immer rote Zahlen. Die Kosten für die Wertungsrichter, für die Ärzte oder die Abgaben an die Verbände – das kann man mit den Startgeldern gar nicht reinholen. Ohne den wirtschaftlichen Betrieb wäre ein solches Turnier daher nicht durchführbar.“ An die 100 Helfer waren insgesamt im Einsatz. „Und das sind nicht einmal alles Mitglieder“, betonte Singer, der an dieser Stelle auch den Rielingshäuser Landwirten seinen Dank aussprach: „Die helfen uns sehr, ob nun mit Geräten oder der Bereitstellung von zusätzlichen Parkflächen. Und im Vorfeld des Turniers haben sie täglich drei Tankwagen zur Bewässerung des Platzes rangefahren.“ Ein Aufwand, der sich gelohnt hat: „Die Bodenverhältnisse waren sehr gut“, lobte Singer.

Viel Wert legt der RFV-Vorsitzende stets auch auf Wettkämpfe, in denen es nicht nur um „höher, schneller, weiter“ geht. So hat er bereits vor Jahren die Serie „Springreiten hat Stil“ ins Leben gerufen, in der vorrangig stilistisch sauberes und rhythmisches Reiten gefordert ist. Die Serie hatte in Rielingshausen ihren Abschluss. Mit Anja Holzwarth landete in der Klasse L eine Lokalmatadorin auf Platz zwei. „Allerdings hatte sie bei den anderen Turnieren nicht teilgenommen und somit keine Chance in der Gesamtwertung“, erklärte Singer. Die Serie gewannen die Münchingerinnen Denise Tsavachidis (Klasse L) und Florence Hirsch (Klasse A). Zum Abschluss des Turniers gab es dann erstmals das Teamspringen mit Kostümierung. Je drei Springer bildeten eine Mannschaft, einen Sonderpreis gab es für das beste Kostüm. „Das war vom Unterhaltungswert her gigantisch. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen“, schwärmte Rudolf Singer. Und auch die Zuschauer waren offenbar begeistert. Denn trotz eines heftigen Gewitterregens blieb der Großteil bis zum Ende der Siegerehrung, die ausnahmsweise mal ohne Pferde durchgeführt wurde.