Bauamtsleiter Dieter Wanner erklärt, wie der Paul-Hild-Brunnen gestaltet werden soll. Foto: Werner Kuhnle

Der erste Abschnitt ist so gut wie fertig, beim zweiten ist es auch bald so weit. Bis Ende des Jahres sollen die Fahrflächen in der Lange Straße und im westlichen Teil der Königstraße fertig sein. Im Frühjahr folgt dann die Umgestaltung des Paul-Hild-Brunnens.

Marbach-Rielingshausen - Die Rielingshäuser haben sich wahrscheinlich längst daran gewöhnt, dass täglich Baumaschinen durch die Straßen kurven und irgendwo gehämmert und gebohrt wird. Schließlich läuft die Ortskernsanierung schon eine ganze Weile. Los ging es mit der Generalüberholung der Gemeindehalle. Anschließend machte man sich daran, das Zentrum herauszuputzen. Bei einem Vor-Ort-Termin am Donnerstagnachmittag konnten sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik ein Bild von den Arbeiten machen – die inzwischen weit vorangeschritten sind.

So ist der erste Abschnitt mit der Linden- und der Königstraße so gut wie fertig. Der Endbelag wurde aufgebracht. Neue Leuchten sind ebenfalls montiert worden. Dabei sei stilistisch auf einen historischen Charakter gesetzt worden, erläuterte der Bauamtsleiter Dieter Wanner. Dennoch strahlten die Lampen mit moderner LED-Technik. Damit muss hier im Grunde nur noch an einer Stelle Hand angelegt werden: Gegenüber der Einmündung zur Karlstraße soll eine Rundbank aufgestellt werden, sagte der Erste Beigeordnete Gerhard Heim. Dieter Wanner verdeutlichte den Räten auch, auf welche gestalterischen Merkmale wert gelegt worden sei. Der Gehweg bestehe aus einem Betonpflaster, der Randstein aus Granit. Ferner gebe es abgesetzte Parkierungsstreifen. Die Fahrbahn sei aus Asphalt. Doch auch im Unterbau habe sich etwas getan, betonte der Chef des Marbacher Bauamts. Es seien neue Wasserleitungen verlegt und die Kanäle aufdimensioniert worden.

Sehr weit fortgeschritten sind die Arbeiten aber auch schon beim zweiten Bauabschnitt in der Lange Straße sowie dem westlichen Teil der Königstraße. Bis Ende des Jahres sollen die Fahrflächen komplett fertiggestellt sein, kündigte Dieter Wanner an. Im Frühjahr dürften die Bautrupps dann auch die Umgestaltung des Paul-Hild-Brunnens abgeschlossen haben. „Der Brunnen ist jetzt kein Schmuckstück“, meinte Dieter Wanner. Und eigentlich hätte die Konstruktion auch abgebaut werden sollen. Dann habe sich aber eine Initiative für den Erhalt der Anlage stark gemacht. In der Folge wurde ein Konzept erarbeitet, wie der Brunnen künftig ausschauen könnte. Er wird beispielsweise mit einer Sitzmöglichkeit aufgepeppt. Eine Auslaufrinne ist ebenfalls vorgesehen.

Doch selbst wenn der Paul-Hild-Brunnen einmal hergerichtet sein wird, bleibt ein Makel beim zweiten Bauabschnitt: Die Lange Straße wird nicht durchgängig in ganzer Breite mit einem neuen Belag versehen sein. Ein Randstück an der Engstelle, die sich ungefähr auf halber Strecke befindet, bleibe „im Urzustand“, sagte Dieter Wanner. „Das ist ärgerlich“, machte er keinen Hehl aus seinem Unmut. Ein Anwohner habe sich quergestellt und sich auf keinen Grundstückstausch eingelassen, der den Weg für eine Übernahme der Fläche durch die Stadt freigemacht hätte. „Mehr Mühe kann man sich nicht geben“, sagte er über die Anstrengungen, die man in dem Fall unternommen habe. Letztlich wird also alles aus einem Guss gestaltet sein – abgesehen von dieser einen Stelle.

Dafür kann die Stadt offenbar auf das Entgegenkommen der Anwohner in der Hauptstraße zählen. Dort will die Kommune im Rahmen des dritten Abschnitts der Ortskernsanierung die Gehwege auf beiden Seiten der Verkehrsader auf 1,5 Meter verbreitern – wozu eben auch das Okay von Privatleuten benötigt wird. Bevor die Bagger hier anrücken, muss aber erst eine Aufstockung der Zuschüsse bewilligt werden. Ohne diese Mittel sei nichts zu machen, stellte die Verwaltungsspitze bei dem Ortstermin klar.

Wenn der Antrag auf eine weitere Geldspritze allerdings grünes Licht bekommt, will die Kommune nicht nur die Gehwegsituation verbessern, sondern auch die Bushaltestelle umbauen. Auf der Seite, an die das Jenner-Areal angrenzt, sei eine Bucht angedacht, erklärte Dieter Wanner. Die Busse müssten dann nicht auf der Straße halten. Um den nötigen Platz für die Bucht zu schaffen, soll die Fahrbahn Richtung Volksbank verschwenkt werden. Auf dieser Seite werden die Busse übrigens auch künftig auf der Fahrbahn stoppen, sagte Dieter Wanner. „Hier sind die Ein- und Ausstiegszeiten kürzer“, erklärte der Bauamtsleiter.