Bei der Amtseinführung (von links): Bürgermeister Jan Trost, die Rektorin Stefanie Haupt, der ehemalige Ortsvorsteher Hans Wahl, die Schulamtsdirektorin Anita Kermisch, der Ortsvorsteher Eberhard Ruoff sowie der stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Roland Götz. Foto: Oliver von Schaewen

Die Rektorin Stefanie Haupt ist an der Rielingshäuser Quellen-Grundschule feierlich ins Amt eingesetzt worden. Die Stadt will den Schulstandort unbedingt halten.

Marbach-Rielingshausen - Prächtig strahlte draußen die Oktobersonne – und mit ihr die Beteiligten des kleinen Festaktes in der Quellen-Grundschule. Groß ist die Freude, wieder eine Rektorin an der einzügigen Rielingshäuser Schule zu haben, zumal deren Zukunft auch vom Engagement der neuen Leitung abhängen dürfte. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf Stefanie Haupt. Die 47-Jährige ist am Montagnachmittag offiziell ins Amt eingeführt worden, nachdem sie zu Beginn des Schuljahrs die Leitung von der kommissarischen Rektorin Christine Hain übernommen hatte.

Der neuen Chefin wünschte Ulrike Vogg „viele Jahre an der Schule“. Die dienstälteste Lehrerin ist selbst seit 30 Jahren mit Eifer dabei und hatte die stimmungsvolle Feier organisiert, in der die ehemaligen Schüler Yannick und Laura Barlianto an Piano und Cello als Solisten mit musikalischen Beiträgen ebenso glänzten wie die Kinder der Klasse 4, die sangen und einen witzigen Sketch vorführten. In den vier ersten Wochen habe Stefanie Haupt ihre neue Aufgabe „kompetent, umsichtig und warmherzig“ begonnen, lobte Vogg.

Die Leitung einer Schule habe direkte Auswirkungen auf den Lernerfolg in den Klassen, verdeutlichte Anita Kermisch, Schulamtsdirektorin in Ludwigsburg: „Je besser die Leitung, desto besser der Unterricht.“ Eine Schulleitung müsse ein Bündel von Kompetenzen mitbringen, zumal die Schule keine Insel sei, sondern mit dem Umfeld in Wechselwirkung stehe. Stefanie Haupt habe in vier Jahren an der Marbacher Grundschule einen „völlig anderen“ Schultypus kennengelernt: „sehr groß, ganztägig und mit Schulsozialarbeit“. Diese Erfahrungen bringe Haupt ebenso mit „an die kleine Grundschule“ mit vier Klassen, fünf Stammlehrern und zwei kirchlichen Lehrbeauftragten wie ihre Fortbildung als Beratungslehrerin. Anita Kermisch dankte außerdem Christine Hain, die ihre Aufgabe „sehr souverän“ und „zu unserer höchsten Zufriedenheit“ gemeistert habe. Sie übergebe ihrer Nachfolgerin eine Schule „im tadellosen Zustand“.

Ein klares Bekenntnis zum Schulstandort legte der Bürgermeister Jan Trost ab. Er sei froh, etwa eineinhalb Jahre nach dem Ausscheiden der Rektorin Blanka Mandel-Biesinger eine Nachfolgerin begrüßen zu dürfen. Getreu dem Motto „kurze Beine, kurze Wege“ sei er ein Verfechter, kleine Schulen vor Ort zu erhalten. Voraussetzung dafür sind aber ausreichende Schülerzahlen im Teilort. Jan Trost hofft, dass die Rielingshäuser Bevölkerungsstruktur durch 42 neue Wohneinheiten im Innenbereich des Ortes ebenso erhalten werden könnte wie durch ein Neubaugebiet, über das noch diskutiert werden müsse. Ebenfalls eine Rolle spiele die Aufgabe, Kinder von Flüchtlingen zu integrieren. Die Stadt hatte für Rielingshausen einen Standort für 60 Asylbewerber vorgeschlagen.

Nicht nur der Bürgermeister, auch Wolfgang Röslin wünschte im Namen der anderen Marbacher Schulleiter der neuen Kollegin viel Freude an der Aufgabe. Röslin war vier Jahre lang der Chef von Stefanie Haupt. Sie habe sich immer gefragt, was sie tun könne, damit sich die Kinder wohlfühlten. Haupt bringe unter anderem ein „großes Maß an Persönlichkeit“ und einen „dicken Geduldsfaden“ mit, der zu einer positiven Grundatmosphäre an einer Schule beitrage – sie könne aber auch „stopfen und flicken“, wenn schnell Probleme gelöst werden müssten.

Gute Wünsche gab es auch von Pia Steinert, der Vorsitzenden des Elternbeirats. Sie lobte die motivierte Art, mit der Haupt bisher ihre Arbeit angepackt hat.

In ihrer Dankesrede zeigte sich Stefanie Haupt gerührt. „Sobald die Quelle versiegt, trocknet der Strom aus“, sagte sie und betonte, sie wolle in eine Schule gehen, in der wertschätzende Wahrnehmung, Fürsorge und Respekt gelebt werden. Der Blick auf die Kinderseelen dürfe nicht verloren gehen. Sie dankte auch den Kollegen für die schöne Feier. Und mit Blick auf den Standort: „Das Team hat gezeigt, wozu es fähig ist – die kleine Quelle darf nicht versiegen.“