Die Delegierten aus drei Ländern sind herzlich empfangen worden. Foto: Fenja Sommer

Der Frauenclub Rielingshausen besteht seit 25 Jahren. Zum Jubiläum sind Gäste aus anderen Ländern angereist.

Marbach-Rielingshausen - Multikulturell ist es gestern auf dem Marbacher Rathaus zugegangen, als Bürgermeister Herbert Pötzsch die Gäste des Frauenclubs aus Tongling, St. Petersburg und Stratford empfing. Nicht nur das Kennenlernen einer anderen Kultur, sondern auch das Jubiläum des Frauenclubs Rielingshausen standen im Fokus des Besuchs.

Während die Engländer und Russen bereits am Donnerstag die Schillerstadt erreicht hatten, waren die Chinesen mehr oder weniger direkt – nach einem kleinen Zwischenstopp im Restaurant – im Rathaus aufgeschlagen. „Ich freue mich sehr, dass wir die Gelegenheit haben, Gäste aus mehreren Ländern bei uns willkommen zu heißen“, begrüßte der Schultes die Abordnungen aus England, China und Russland. Schon mehrere Bürgermeister aus Tongling habe er in seiner Amtszeit begrüßt – und umso mehr freue er sich, dass auch der neue Rathauschef Zhuang Shao zu Besuch in die Schillerstadt gekommen sei.

Zwischen Pötzschs Ausführungen zur Marbacher Stadtgeschichte blieb aber immer wieder Zeit für Zwischenfragen. Wie sind die Finanzen geregelt oder welche Stellung hat die Kultur, wollten die Gäste wissen. In einem Rundumschlag berichtete Pötzsch von der Stadtgeschichte und wies aber vor allem auf die Bedeutung der Kultur hin. „Die Schwerpunkte Marbachs liegen in den Bereichen Kultur und Bildung“, erklärte Pötzsch. Dabei stand natürlich Marbachs berühmter Sohn Schiller im Vordergrund, und gespannt lauschten die Besucher den Ausführungen des Bürgermeisters über die Entwicklung der Schillerverehrung, des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs. Zudem wies Pötzsch auf die Internationale Klasse hin. Dadurch entstünden nicht nur internationale Freundschaften, auch der kulturelle Austausch werde gefördert. Das war das Stichwort für die russische Delegation. „Diese Gruppe hat ein ausgeprägtes Interesse an der internationalen Klasse“, verriet Brigitte Wolf, Vorsitzende des Frauenclubs. Und so war es auch. Bis ins kleinste Detail wollten Olga Dneprova, Larisa Korovina und Katia Ruchkina alles wissen. „Welche Bedeutung hat die Kultur in Marbach?“, lautete eine der weiteren Fragen. „Auf der Basis von Kultur entwickelt sich immer alles Weitere“, mit diesen Worten erklärte Dneprova das Interesse an Bildung und Kultur. Die neuerworbenen Kenntnisse wollen die Frauen mit in die Heimat nehmen – schließlich sind sie dort selbst Vorsitzende des ansässigen St. Petersburg Women’s Club. Mit Seminaren wollen sie im Club das Interesse für andere Kulturen wecken und gleichzeitig die Neugierde stillen – und durch ihren Besuch in Marbach hoffentlich viele Anregungen mitnehmen.