Pfarrer Eberhard Weisser im Inneren der Orgel, die gereinigt wird. Foto: Werner Kuhnle

Die Sanierung der Außenfassade der Ludwig-Hofacker-Kirche kostet 367 000 Euro. Rund die Hälfte der Summe müssen die Christen aus Rielingshausen selbst aufbringen.

Marbach-Rielingshausen - Die letzte Außenrenovierung der Ludwig-Hofacker-Kirche in Rielingshausen liegt schon mehr als vier Jahrzehnte zurück. Im Sommer 1970 wurde das Gotteshaus aufgehübscht. Neun Jahre zuvor war das Kirchendach neu gedeckt und im gleichen Zug eine Blitzschutzanlage angebracht worden. Unter Mithilfe der Bevölkerung, wie in der Ortschronik nachzulesen ist.

Anfang nächster Woche wird die Ludwig-Hofacker-Kirche wieder eingerüstet. Durchgeführt wird eine „Außenrenovierung mit Dachsanierung und einer Einzelmaßnahme im Innenraum“ – so der offizielle Titel des Bauprojektes. Die Kostenschätzung des Architekten hat rund 300 000 Euro betragen. Zuvor hatte sich ein Bauberater im Auftrag des Oberkirchenrats die Schäden am Dach und am Sandstein an der Außenfassade angeschaut. Nach Vergabe der Arbeiten ist man jetzt bei einer Summe von rund 367 000 Euro gelandet, erklärt der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, Eberhard Weisser. „Wir hoffen natürlich, dass es am Ende nicht noch mehr wird.“

Rund die Hälfte der Summe muss die evangelische Kirchengemeinde selbst aufbringen. Der Rest wird von der Landeskirche und dem Kirchenbezirk getragen. Darüber hinaus hat die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro zugesagt. Und neben Mitgliedern unterstützen auch lokale Vereine und Organisationen die Kirchengemeinde. „Unser Traum wäre es, die Renovierung schuldenfrei über die Bühne zu bekommen, so wie wir es auch beim Bau des Gemeindehauses geschafft haben“, sagt Eberhard Weisser. Im Jahr 2007 wurde das Haus neben der Kirche eingeweiht. Danach war schnell klar, dass in absehbarer Zeit, auch in das Gotteshaus investiert werden muss. „2010/2011 wurden die Pläne dann konkret und seitdem sammeln wir für die Renovierung.“ Dennoch ist für den Rielingshäuser Pfarrer klar: Das Ausbessern der Schäden und, damit verbunden, der Erhalt der Ludwig-Hofacker-Kirche ist wichtig, aber letztlich dürfen auch andere Projekte nicht auf der Strecke bleiben.

Am 6. Dezember soll die frisch renovierte Kirche mit einem festlichen Gottesdienst eingeweiht werden. Der Stuttgarter Prälat Ulrich Mack wird die Festpredigt halten. „Bis Mitte Oktober werden die, ich nenn’ es mal die groben Arbeiten, fertig sein“, erklärt Eberhard Weisser den Zeitplan. Ausgetauscht werden müssen die Dachziegel. In der Vergangenheit sind immer wieder welche heruntergefallen. „Sie werden teilweise nur noch von Moos zusammengehalten.“ Aber auch der Sandstein an der Außenfassade rund um das Kirchenschiff muss saniert werden. „Und wenn wir schon dabei sind, dann nutzen wir die Gelegenheit und lassen die Innenbeleuchtung erneuern“, sagt Weisser. Die in die Decke eingelassenen Leuchten geben nicht genügend Licht.

Die Renovierung der Kirche ist das eine, die Reinigung der Walcker-Orgel das andere. Schon im Oktober 2013 hat die Orgelberatung der evangelischen Landeskirche ein Gutachten über den Zustand des Instrumentes erstellen lassen. Fazit: die 21 Register starke Orgel ist vermutlich seit 1967 nie gereinigt worden und ist relativ stark verschmutzt. Darüber hinaus sind einige Materialien abgenutzt und müssen ersetzt werden. Die Kosten belaufen sich laut Eberhard Weisser auf rund 34 000 Euro. Eine Summe, die die Kirchengemeinde alleine stemmen muss. Zeitgleich mit dem Einrüsten der Kirche wird mit dem Ausbau der Pfeifen begonnen. „Ab Mitte Oktober werden sie wieder eingebaut.“ Bis dahin müssen sich die Gottesdienstbesucher mit einer kleineren Leihorgel begnügen. Heute, so die Gutachter, würde die Orgel zwischen 300 000 und 320 000 Euro kosten.