Ziel des Ortschaftsrats und der Vereine ist, dass die Kelter wieder für Veranstaltungen genutzt werden kann. Foto: Archiv (privat)

Die Rielingshäuser Kelter gilt als echtes Schmuckstück, doch beim Brandschutz hapert’s. Deshalb will die Stadt das Gebäude jetzt für Veranstaltungen fit machen.

Marbach-Rielingshausen - Die Kelter in Rielingshausen ist ein echtes Schmuckstück. Allerdings hat sie auch einen kleinen, aber entscheidenden Haken: Für Veranstaltungen kann sie nicht gebucht werden. Was vor allem daran liegt, dass es in Sachen Brandschutz Nachholbedarf gibt. Außerdem sind nicht genügend Toiletten vorhanden. Ganz zu schweigen davon, dass eine Barrierefreiheit nicht gewährleistet ist. Doch die Vereine dürfen hoffen, dass all diese Schwachpunkte ausgemerzt werden und bald schon im ganzen Gebäude Events über die Bühne gehen können. Die Stadt hat nämlich eine Grobplanung erstellen lassen, die aufzeigt, an welchen baulichen Stellschrauben gedreht werden müsste. Der Entwurf wurde dem Ortschaftsrat am Montag präsentiert.

Demnach sind sowohl im großen Kelterraum in der Mitte, der seit dem Auszug der Weingärtner brach liegt, als auch im Museum neue Fluchtwege angedacht. Außerdem sehen die Planungen eine Rampe vor, die vom Kelterstüble in den angrenzenden Kelterraum führen wird. So können Besucher künftig barrierefrei aufs stille Örtchen gehen. Zwar verfügt auch das Kelterstüble bereits über zwei WCs. Doch die sind nur über eine steile Treppe zu erreichen. Die Stadt will aber nicht nur einen behindertengerechten Zugang zu den Toiletten ermöglichen, sondern auch deren Anzahl verdoppeln. Zum bestehenden Klosett im Kelterraum sollen deshalb drei hinzukommen. Neu wäre auch das Lager, das im Museumsraum vermerkt ist. Für all das müsste die Kommune rund 190 000 Euro in die Hand nehmen.

Eine Größenordnung, von der die Ortschaftsräte angenehm überrascht waren. „Der Preis freut mich“, sagte Ingrid Holzwarth von der SPD. Das Konzept gefiel ihr ebenfalls. Allerdings bat Ingrid Holzwarth darum, noch zu prüfen, was eine Durchreiche von der Küche im Kelterstüble zum mittleren Gebäudetrakt kosten würde. Das fehle ihr in der Auflistung.

Auch Jochen Biesinger von der CDU war grundsätzlich mit den Planungen einverstanden. „Das zielt in die richtige Richtung“, stellte er fest. Nicht ganz glücklich war er jedoch darüber, dass dem Museum Platz auf Kosten des neuen Lagerraums abgezwackt werde und offenbar bei Veranstaltungen in diesem Trakt nur 60 Leute zugelassen sein sollen. Der Erste Beigeordnete Gerhard Heim gab allerdings sogleich Entwarnung. Insgesamt dürften sich 300 Personen in der Kelter aufhalten und bis zu 200 Menschen im Museum. Nur für den höchst hypothetischen Fall, dass parallel drei Veranstaltungen stattfinden, würden andere Regeln gelten: Dann seien 40 Menschen im Kelterstüble, maximal 200 im Kelterraum und besagte 60 im Museumsraum zugelassen. Wo die ganzen Gäste einmal parken sollen, ist allerdings unklar. „Vielleicht kann man in der verlängerten Kelterstraße etwas machen“, erklärte Gerhard Heim. Oder man lasse sich acht bis zehn Plätze anrechnen, die auf dem benachbarten Jenner-Areal zusätzlich geschaffen werden. So oder so: Um die 25 Parkplätze müsse man schlussendlich nachweisen, erläutert Gerhard Heim auf Nachfrage.

Doch für eine Lösung in dieser Frage bleibt auch noch etwas Zeit. Der Ortschaftsrat war sich am Montagabend einig, den Entwurf zunächst mit den Vereinen abstimmen zu wollen, ehe man sich an die Detailplanung macht. Der Umbau soll im kommenden Jahr erfolgen – sofern die finanziellen Mittel im Rahmen der Haushaltsberatungen bereit gestellt werden.