Foto: Symbolbild (dpa)

Ausschuss des Kreistags bezuschusst das Vorhaben mit rund 260 000 Euro. Die Umsetzung ist für das kommende Jahr geplant.

Marbach-Rielingshausen - Die vergleichsweise maue Radweganbindung von Rielingshausen wird regelmäßig im Ortschaftsrat thematisiert und bemängelt. Doch das Gremium kritisiert den unbefriedigenden Status quo nicht nur, sondern hat auch Vorschläge in petto, die für eine Verbesserung der Situation sorgen könnten. Einer davon: eine Trasse für Pedaleure in Richtung Aspach. Eine Idee, die nun tatsächlich konkret wird. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags hat in seiner Sitzung am Freitagnachmittag einstimmig bei einer Enthaltung beschlossen, das Projekt mit rund 260 000 Euro zu bezuschussen. Das war ein entscheidendes Puzzleteil für das Vorhaben. Denn der Eigenanteil der Stadt Marbach reduziert sich damit auf relativ überschaubare 51 000 Euro.

Obwohl die Finanzierung damit im Grunde in trockenen Tüchern ist, will die Stadt nichts überstürzen. Die Umsetzung sei erst fürs kommende Jahr anvisiert, erklärt Ralf Lobert, der stellvertretende Leiter des Bauamts. Er erinnert daran, dass in der Branche derzeit alles andere als ein Mangel an Aufträgen herrscht. Folglich habe man Ausschreibungen zuletzt auch schon aufheben müssen oder es seien nur ganz wenig Angebote eingegangen. „Fürs kommende Jahr erhoffen wir uns günstigere Preise oder aber, dass überhaupt Angebote eingereicht werden“, erklärt Ralf Lobert.

Doch nicht nur deshalb will die Kommune den Radweg erst 2019 anpacken. Dafür spricht auch der Umstand, dass sich die Stadt zunächst Gedanken darüber machen muss, wie sie den Eingriff in die Natur ausgleichen könnte. „Da müssen wir noch nach Möglichkeiten suchen“, stellt Ralf Lobert fest. Tatsache sei, dass durch den Bau der Trasse Flächen versiegelt würden. Damit aber jetzt keine falschen Vorstellungen aufkommen: Es ist nicht so, dass zwischen Rielingshausen und Aspach eine komplett neue Trasse aus Asphalt entlang der Kreisstraße 1607 und der L 1115 entstehen würde. Da hätte auch der Landkreis nicht mitgespielt. „Der Eingriff in den Wald für einen Radweg neben der Fahrbahn wäre groß und steht in keinem Verhältnis zur Anzahl der möglichen Radfahrer“, heißt es in der Vorlage zur Ausschusssitzung. Deshalb hat man sich entschlossen, für den Radweg größtenteils die bereits vorhandenen Waldwege zu nutzen. Es muss nur eine rund 400 Meter lange Lücke im Forst geschlossen werden.

Dabei gilt es allerdings, auch eine etwas kompliziertere Stelle zu überwinden. Es handelt sich um einen Bereich, wo zwei Rückegassen, die für Bewirtschaftung des Areals nötig sind, in einer Bachklinge enden, wie Ralf Lobert erklärt. Man habe sich dafür entschieden, diese beiden Sackgassen, die in eine recht tiefe Senke münden, mittels einer Holzbrücke zu verbinden. „Andernfalls wäre ein zu starker Eingriff erforderlich gewesen“, betont der Vize-Chef des Bauamts. Das neue Teilstück im Forst, das auf bereits ausgeformten Erdwegen errichtet wird, soll im Unterbau geschottert werden, darüber ist eine Schicht aus Split vorgesehen. Damit orientiert man sich an dem Belag, der bereits auf den vorhandenen Passagen verwendet wird.

Wichtig war der Stadt bei all dem, dass der neue Radweg die Bewirtschaftung des Walds nicht erschwert. Aus dem Grund werde die Trasse auch auf drei Meter ausgebaut, erläutert Ralf Lobert. Hätte man ein Maß von 2,5 Meter angesetzt, wären die Räder der Forstfahrzeuge an den Rändern entlanggerollt – und hätten damit Schäden angerichtet, die anschließend wieder auszubessern gewesen wären. Dieser Beschluss hatte aber Folgen für die Höhe der Zuschüsse. „Die Förderrichtlinien sehen lediglich eine Ausbaubreite von 2,5 Metern für Radwege vor“, erinnert die Kreisverwaltung an die Vorgaben. Von dieser Linie solle auch nicht abgewichen werden, sodass die Stadt letztendlich die darüber hinaus gehenden 50 Zentimeter selbst finanzieren muss, was dem bereits genannten Eigenanteil von 51 000 Euro entspricht.

Im Idealfall werden die Bagger im Frühjahr 2019 anrücken, um den Weg zu bauen, sagt Ralf Lobert. Noch unklar ist, ob man diesen Zeitrahmen auch als Bedingung in die Ausschreibung aufnehmen soll. Denn diese Einschränkung könnte dazu führen, dass sich weniger Firmen bewerben.