Carmen Kiesele informiert, dass unbedingt Fachleute gebraucht werden. Foto: KS-Images.de

60 Rielingshäuser haben am Donnerstagabend per Unterschrift klar Stellung gegen die Erweiterung des Steinbruchs bezogen.

Marbach-Rielingshausen - Die Rielingshäuser wehren sich gegen Pläne der Firma Klöpfer, den Steinbruch zu erweitern (wir berichteten). Seit Donnerstag tun sie dies mit einer Bürgerinitiative mit dem Slogan „Bürger gegen Steinbrucherweiterung – Unsere Lebensqualität ist wichtig.“

Rund sechzig Anwesende schlossen sich bereits am Gründungsabend mit ihrer Unterschrift der Initiative an. Dennoch wurde in einer von Carmen Kiesele vorgestellten Präsentation deutlich, dass man sich zahlenmäßig und fachlich breiter aufstellen muss. „Unser Ziel ist es, Gehör zu erlangen, um die Erweiterung des Steinbruchs zu verhindern“, so Kiesele. Möglich sei das nur, wenn man den Ortschaftsrat und den Gemeinderat hinter sich wisse, sonst bleibe nur noch ein Bürgerbegehren. Die Entscheidung liege zwar beim Verband Region Stuttgart, doch werde die Meinung der Räte durchaus gehört. Mit Lothar Sondermeyer und Christiane Scheuing-Bartelmess waren zwei Ortschaftsräte anwesend.

„Wir brauchen Fachwissen über Emissionswerte, über Abbau und Regelwerke im Steinbruch, wir brauchen Mediziner - am besten einen Arbeitsmediziner Bergbau oder Lungenfacharzt -, wir brauchen meteorologisches Wissen und jemanden, der sich mit der Erstellung und Pflege einer Webpage auskennt“, formulierte Kiesele die Ansprüche. „Denn wir müssen verstehen, was man uns sagt, und fachlich fundiert argumentieren können.“ Ebenfalls gebraucht werden Fotos von Staubwolken nach Sprengungen sowie eine Dokumentation von Rissen in den Häusern. „Vielleicht mehren sich diese ja zum Steinbruch hin“, äußerte ein Versammlungsteilnehmer.

Koordiniert werden sollen die Aktionen von einem zentralen Steuerkreis, dem bislang Carmen Kiesel und Stefan Hess angehören. Gesucht wird aber noch eine dritte Person von der anderen Seite der Hauptstraße. Denn so könne man deutlich machen, so Kiesele, dass nicht nur manche Rielingshäuser von den Problemen Feinstaub, Erschütterungen, Lärm und sogar verirrten Steinbrocken betroffen sind. Und übrigens auch die Kirchberger, von denen nur einer anwesend war: „Bei uns ist das Thema noch nicht so publik geworden.“