Während in Rielingshausen mit dem Vorderlader geschossen wird... Foto: Thomas Weingärtner

Die Dreikönigsschießen in Rielingshausen und Schmidhausen haben ihre Eigenarten. In Schmidhausen ist der Umgang mit verschiedenen Waffenarten gefragt.

Marbach-Rielingshausen/Beilstein-Schmidhausen - Scharf geschossen worden ist am Samstag bei zwei Schützenvereinen. In Rielingshausen und Schmidhausen hatten die Sportschützen zum traditionellen Dreikönigsschießen eingeladen. Für Vereinsmitglieder, Freunde und Angehörige bot sich Gelegenheit, neue Gefilde in Sachen Sportschießen zu betreten und in gemütlicher Runde zusammenzukommen.

In Rielingshausen war nicht nur Zielschießen geboten, sondern auch ein zünftiger Brunch. Wer dennoch gekommen war, um einen Versuch auf die Ehrenscheibe zu unternehmen, der musste zunächst mit dem Sportgerät klarkommen. „Wir schießen beim Dreikönigsschießen seit Jahren mit dem Vorderlader“, sagt Oberschützenmeister Helmut Kurz. „So haben alle die gleiche Chance.“ Drei Schüsse auf eine normale Scheibe und einen Schuss auf die Ehrenscheibe durfte jeder auf 50 Meter Distanz abgeben. Erlaubt waren keine Hilfsmittel, geschossen wurde im Stehen. Wer beim Schuss auf die Ehrenscheibe dem Zentrum am nächsten kam, durfte diese sein Eigen nennen. Die Schwierigkeit: Das Zentrum, ein weißer Punkt in der Mitte der Scheibe, war auf diese Entfernung kaum zu erkennen. „Da braucht man ein bisschen Gefühl und Erfahrung“, schmunzelte Kurz.

In Schmidhausen galt es für die Schützen, ihr Können in fünf Disziplinen zu beweisen. 25 Schüsse gab jeder Teilnehmer ab, fünf mit dem Bogen, fünf mit der Sportpistole, fünf mit dem Kleinkaliber liegend und je fünf mit Luftpistole und -gewehr. „Früher konnte man die schlechteste Disziplin streichen“, sagt Oberschützenmeister Alex Wägerle. „Das geht in diesem Jahr nicht mehr. Hier gilt es, den talentiertesten Allrounder zu ermitteln.“ Es zählte also der Querschnitt aus allen fünf Disziplinen. „So bleibt es für alle fair, weil ja jeder alles schießen muss.“ Auch in Schmidhausen konnte der beste Teilnehmer eine Ehrenscheibe gewinnen und zudem Wein und Wurst als kleine Dreingabe.

Gewinner wurde Oliver Kämpf mit einer Ringzahl von 200 von maximal 250 Ringen. Kämpf ist Revolver- und Luftpistolenschütze. Dennoch erreichte er mit Luftgewehr, Kleinkalibergewehr und Bogen gute Ergebnisse, sodass er das ausgewogenste Gesamtergebnis mit durchschnittlich acht Ringen erzielte. Gefolgt wurde er von Michael Meyer (189) und dem letztjährigen Gewinner Sascha Betz (181). 13 Erwachsene und ein Junior hatten teilgenommen.

In beiden Vereinen wurde also darauf geachtet, die sonst geübten Sportler aus ihrer Komfortzone zu locken. „Das Dreikönigsschießen ist immer besonders, weil die Leute mit dem Vorderlader schießen, was sonst weniger der Fall ist“, fasst Kurz zusammen. „Viele finden es spannend, auch mal mit dem Bogen zu schießen oder anderes auszuprobieren“, sagt auch Wägerle.