An der Schweißbrücke treffen sich viele Radwege. Aber die Verbindung nach Rielingshausen ist noch recht dürftig. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Rielingshäuser Ortschaftsrat drängt weiter auf eine bessere Verbindung nach Marbach.

Marbach - Die Stadt Marbach mischt seit rund zwei Jahren bei der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg mit. Der Rielingshäuser Ortsvorsteher Eberhard Ruoff gab nun im Ortschaftsrat einen Abriss darüber, welche Aufnahmekriterien damit verbunden waren und welche Projekte sich daraus ergeben haben. „Die Verwaltung beurteilt die Mitgliedschaft positiv“, fasste Ruoff die Lage zusammen. Das wollte Jens-Peter Knittel von den Freien Wählern auch gar nicht in Abrede stellen. Er erinnerte in dem Zusammenhang aber an ein Thema, das den Rielingshäusern schon lange auf den Nägeln brennt: Die verbesserungswürdige Radwegverbindung zwischen Marbach und dem Stadtteil.

Knittel wies auf den Antrag seiner Fraktion hin, in dem um eine erneute Machbarkeits-Prüfung einer direkten Trasse gebeten wurde. Zudem hätten die Freien Wähler gefordert, dass sich die Stadt ans Verkehrsministerium wendet, um vielleicht so den gordischen Knoten zu durchtrennen, sagte Knittel. „Vielleicht können die sich irgendetwas vorstellen, die sind ja fahrradfreundlich“, meinte er mit leicht sarkastischem Unterton. Das Problem sei ja, dass der Radweg über andere Gemarkungen in den Stadtteil führe – und damit Nachbargemeinden mit ins Boot geholt werden müssen. Die von den Freien Wählern angedachte Route soll grob gesagt so verlaufen, dass man aus Rielingshausen kommend auf Höhe des Erdmannhäuser Bahnhofs rechts weg fährt, um entlang der Bahntrasse bis zur Firma Huober zu radeln.

Anknüpfen könnte diese Route bei der Schweißbrücke an eine Trasse, die entlang des Sulzbachs nach Rielingshausen führt. Uli Lauterwasser von der SPD hakte nach, ob es sich lohne, wegen dieses Abschnitts nochmals bei den zuständigen Stellen anzuklopfen. „Das wäre tatsächlich ideal. Da geht es gleichmäßig hoch bis Rielingshausen“, sagte der Erste Beigeordnete Gerhard Heim. Allerdings machte er dem Gremium wenig Hoffnung, dass hier der große Durchbruch zu erwarten ist. Gegen eine Streckenführung entlang des Gewässers und einen Ausbau der Trasse spreche zum einen der Naturschutz, zum anderen die Tatsache, dass die Stadt Steinheim nicht mitspiele. Heim versprach aber, in der nächsten Sitzung einen Sachstandsbericht abzugeben. Und ein Brief ans Ministerium sei seines Wissens schon rausgegangen.

Bei der nächsten Zusammenkunft des Ortschaftsrats wird er dann auch darüber informieren, wie es um einen anderen potenziellen Radweg bestellt ist: den an der Kreisstraße 1607 zwischen Rielingshausen und Aspach. Nach dem Stand der Dinge in dieser Sache hatte sich Jochen Biesinger von der CDU erkundigt. Gerhard Heim erklärte, dass man sich einig gewesen sei, den Radweg nicht direkt an der Straße, sondern etwas abseits davon zu realisieren. „Wir sind da auch in Vorleistung gegangen“, stellte er fest. Ein Ingenieurbüro sei mit einer Planung betraut worden. Der Entwurf sei auch schon ans Landratsamt Ludwigsburg weitergereicht worden. „Wir warten im Augenblick auf eine Reaktion“, sagte Gerhard Heim. Ziel des Projekts ist, vorhandene Waldwege zu Radwegen auszubauen. Zudem müssten aber auch neue Abschnitte im Forst erschlossen werden. Die Kosten für das Vorhaben werden auf rund 165 000 Euro geschätzt, berichtet der Erste Beigeordnete auf Nachfrage.

Das Landratsamt geht davon aus, „dass wir noch in der ersten Jahreshälfte 2017 den zuständigen Gremien die Ergebnisse zur Entscheidung vorlegen können“, erklärt Pressesprecher Andreas Fritz. „Wir halten eine Radwegverbindung zwischen Rielingshausen und Kleinaspach für richtig und notwendig“, fügt er hinzu.

Das Radwegenetz ist aber nur das eine, das die Rielingshäuser monierten. Das andere ist die Beschilderung. So klagte Jochen Biesinger darüber, dass am Knotenpunkt Schweißbrücke auf alles Mögliche, aber nicht auf den Weg nach Rielingshausen hingewiesen werde. „Die Leute stehen dann wirklich verloren da“.