Im Internet werden Obstliebhaber bald sehen, wo sie dieses in Marbach kostenlos bekommen können. Foto: dpa

Eine Banderole soll sichtbar machen, wo das Früchte-Rauben erlaubt ist.

Die Obst- und Gemüsebestände des „Mitmach-Gartens für alle“ unweit der Schillerhöhe werden künftig auf einer Karte im Internet sichtbar sein. Die Idee, die Plattform mundraub.org mit Marbacher Fundorten anzureichern und somit Umweltbewusstsein zu fördern, kommt von einer Nachhaltigkeitsgruppe, die sich gerade in Gründung befindet. Für das nächste Jahr plant sie, neben der digitalen auch eine analoge Kennzeichnung der „pflückfreien“ Bäume: Eine Banderole soll dann sichtbar machen, wo das Früchte-Rauben erlaubt ist.

Sie sind kaum zu übersehen – überall in und um Marbach stehen Apfelbäume in voller Frucht. Manch ein Ast ist unter der Last des üppigen Kernobstes schon abgebrochen. Denn nicht jeder Besitzer hat Zeit oder örtliche Bindung genug, um regelmäßig nach seinen Bäumen zu sehen, sie zu schneiden, abzustützen oder gar zu ernten. So kommt es, dass jedes Jahr eine ganze Menge lokal gewachsener und genießbarer Ressourcen ungenutzt bleibt – die leckeren Früchte verfaulen statt gegessen oder haltbar gemacht zu werden.

Die Online-Plattform mundraub.org will dagegen Abhilfe schaffen. Sie stellt eine digitale Landkarte zur Verfügung, in der herrenlose Bäume, öffentlich nutzbare Sträucher oder Kräuter am Wegrand verzeichnet werden können. Ziel ist, die Entdeckung essbarer und nutzbarer Landschaften und Städte zu fördern und auf vorhandene, regionale Nahrungsquellen hinzuweisen. Wichtig ist, dass keine Eigentumsrechte verletzt werden, das heißt vor Eintragen eines neuen Baumes muss abgeklärt werden, ob es wirklich keinen Besitzer gibt. Außerdem soll das Pflücken behutsam und nur für den Eigenbedarf geschehen. Wer Lust hat, sein Wissen oder seinen Obstbaum zu teilen, der kann sich auf www.mundraub.org registrieren oder sich an Maya Esch, Mitinitiatorin der neuen Nachhaltigkeitsgruppe, unter der E-Mail maya.esch@web.de wenden.