In der Kammer bildet sich Eis. Foto: Hennings

Wegen der anhaltenden Kälte treten an den Schleusen Störungen auf. Die Hoffnung auf wärmeres Wetter ist groß.

Marbach/Pleidelsheim - Weil sich auf dem Neckar bei der anhaltenden Kälte Eis bildet, mussten bei Heidelberg bereits zwei Schleusen ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Rund zwei Dutzend Schiffe warten dort auf ihre Weiterfahrt. „Angespannt“ ist auch die Lage an den Schleusen in Marbach und Pleidelsheim, berichtet Reiner Orth, Leiter des Außenbezirks Marbach beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stuttgart. So sind die beiden Schleusen weiterhin in Betrieb, allerdings gibt es immer wieder Störungen.

Das Problem: Wenn sich Eis bildet, lassen sich Schleusentore nur bedingt öffnen. In Marbach und Pleidelsheim sind Hub- und Senktore verbaut, die nach oben und unten öffnen, und damit bei Eis weniger anfällig sind. Unter anderem in Aldingen und Hessigheim gibt es Stemmtore, die wie eine Tür zur Seite öffnen. Bildet sich Eis, können diese nicht mehr geöffnet werden. „Bei Hubtoren kann aber Eis herunterfallen. Das darf man nicht unterschätzen. Wir müssen darauf achten, dass niemand an Deck ist“, sagt Reiner Orth.

Ein Eisbrecher, so erklärt der Bezirksleiter, sei nicht automatisch die beste Lösung. „Wird das Eis gebrochen, ist der Druck auf das Material höher“, sagt er. Während auf dem unteren Neckar Eisbrecher im Einsatz sind, wäre dies im Außenbezirk Marbach sowieso mit hohem Aufwand verbunden. „Wir haben keine Eisbrecher, müssten das mit eigenen Schiffen und Baggern bewerkstelligen“, so Orth. Warten sei oft die bessere Alternative. „Auch wenn es so aussieht, als würden wir nichts tun. Aber das schont das Material.“ Zuletzt, so erinnert er sich, sei die Schleuse 1984 längere Zeit außer Betrieb gewesen. Seitdem manchmal für kurze Dauer. Damit dieser Kelch diesmal vorübergeht, sagt Orth, „hoffen wir auf wärmere Temperaturen“.