Noch können es Radler rollen lassen. Bald rücken Arbeiter zum Holzfällen an. Foto: Werner Kuhnle

An der Trasse am Neckar werden Bäume gefällt. Die Arbeiten sollen noch im November über die Bühne gehen.

Marbach - Als der Bauamtsleiter Dieter Wanner in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik verkündete, dass der neue Radweg am Neckar erneut für einige Tage gesperrt werden müsse, hielt sich die Verwunderung der Stadträte sichtlich in Grenzen. Wahrscheinlich, weil im Zusammenhang mit dieser Trasse schlechte Nachrichten fast schon an der Tagesordnung sind. So verzögerte sich der Bau der Strecke auf den alten Industriegleisen mehrfach. Und kurz nach der Freigabe hieß es dann schon: nichts geht mehr. Grund war, dass von Pilzen befallene Bäume abgesägt werden mussten. Gehölzarbeiten sind auch nun für die Sperrung der Trasse verantwortlich, wie Dieter Wanner im Ausschuss erläuterte – und das Regierungspräsidium Stuttgart auf Nachfrage bestätigt.

Matthias Kreuzinger, Pressereferent der Behörde, berichtet, dass nun jene Bäume gefällt werden, die in der ersten Runde nicht angetastet werden durften. Und zwar aus Naturschutzgründen, wie Matthias Kreuzinger betont. In den Gehölzen hätten bei der ersten Durchforstung im Sommer noch Vögel genistet. Inzwischen sei die Brutsaison aber vorbei, sodass man auch die restlichen kranken Bäume entfernen könne. „Der Termin steht noch nicht fest“, sagt der Pressereferent. Man müsse sich in der Sache unter anderem mit der Stadt und der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Ludwigsburg abstimmen. Das Ganze soll jedoch auf alle Fälle im Laufe des Novembers über die Bühne gehen, stellt Matthias Kreuzinger fest. Bewusst sei der Termin nicht in die Herbstferien gelegt worden, damit sich die Beeinträchtigungen für die Nutzer so gering wie möglich gestalten. Er schätzt, dass die zuständige Firma rund eine Woche benötigen wird, um die Bäume herauszusägen.

Bei dieser Aufgabe werde man aus Sicherheitsgründen nicht umhin kommen, den Radweg komplett dichtzumachen. Jedenfalls in dem Bereich, in dem gerade gearbeitet wird. Ziel sei, abschnittsweise vorzugehen. Die Trasse am Neckar wird also nie in ganzer Länge für die Radler tabu sein, aber dort, wo gesägt wird, gibt es kein Durchkommen.

Noch unklar ist, ob Pedaleure in absehbarer Zeit eine weitere neue Trasse in Marbach in Beschlag nehmen können. Die Idee dazu hatte Dr. Dieter Zagel von der SPD kurz vor der Sommerpause im Gemeinderat vorgebracht. Er schlug vor, wiederum auf einer ehemaligen Bahnstrecke tätig zu werden: und zwar zwischen Häldenmühle und Bahnhof. Also dort, wo einst der Entenmörder entlangschnaubte. Zwischenzeitlich hat der Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling bei der Deutschen Bahn auch vorgefühlt, ob auf dieser Strecke ein Radweg denkbar wäre. Die Rückmeldung klang ernüchternd. „Es sieht wohl eher weniger gut aus“, konstatiert Andreas Seiberling. Als Erklärung habe die Bahn auf technische und betriebliche Erwägungen hingewiesen. Weil die Antwort sehr knapp ausfiel, will der Ordnungsamtsleiter aber nochmals nachhaken, um tiefergehende Begründungen zu erhalten.