Marco Ziemer, Melanie Salzer, Simon Klass und Edgar Braune (von links) freuen sich auf die Zusammenarbeit. Foto: Frank Wittmer

Das Kulturamt arbeitet mit Neckar-Enz-Kulturevents aus Besigheim und den „Eventstiftern“ zusammen.

Marbach - An diesem schönen Herbstmorgen sind Marco Ziemer und Edgar Braune von dem „wunderschönen Park“ auf der Schillerhöhe begeistert. Die beiden kommen aus Besigheim, das sich ja ebenfalls durch schöne Natur auszeichnet, und haben hier mit ihrer Agentur Neckar-Enz-Kulturevents schon einige Veranstaltungen erfolgreich auf die Beine gestellt.

Für Großprojekte wie die Music Open im Ludwigsburger Schloss oder die Ausstellung „Körperwelten“ arbeiten die Besigheimer mit der bekannten Agentur „Eventstifter“ zusammen. „Es kommt nicht nur darauf an, dass man gute Künstler hat, das Kulturprogramm in der Region muss auch gut vermarktet werden“, weiß Edgar Braune aus Erfahrung.

Bei Melanie Salzer vom Marbacher Kulturamt stießen die Veranstalter auf offene Ohren. Nach zwei Jahren „durchaus erfolgreicher“ Zusammenarbeit mit dem Konzertbüro Eckert wollte man „mal wieder was Neues ausprobieren“. Die Künstler, die Neckar-Enz-Kulturevents nach Marbach bringen will, können sich sehen und hören lassen: Das „Abba World Revival“ im Januar 2018, Alois Gscheidle im Februar in Rielingshausen, Mundstuhl im März wieder in Marbach, Markus Krebs und Rüdiger Hoffmann dann im Herbst. „Der Vorverkauf läuft schon gut“, freut sich Marco Ziemer.

Die Zusammenarbeit hat für Marbach Vorteile: Man kann sich sicher sein, dass im Umkreis keine weiteren Events in Konkurrenz sind, zudem wird das Programmheft in über 50 000 Haushalten in der Region verteilt. „Da werden nicht nur die großen Events in der Stadthalle, sondern auch unser eigenes Kulturprogramm beworben, das könnten wir in dieser Breite nicht leisten“, freut sich Melanie Salzer.

Mit dem städtischen Kulturetat von 40 000 Euro werden vor allem regionale Künstler gefördert und Ereignisse wie die Schillerwoche von 4. bis 12. November. Um die Stadthalle mit 800 Leuten zu füllen, müsse man im weiteren Umkreis werben. „Viele Fans sind bereit, auch mal 50 Kilometer oder mehr zu fahren, wenn ihre Band oder ihr Lieblingskünstler auftritt“, weiß Ziemer. Wie Besigheim könne auch Marbach hier mit dem „besonderen Ambiente“ punkten. „Die Leute übernachten auch mal gerne im Hotel und gehen schön essen, die Erfahrung haben wir gemacht.“

Tourismus und Kultur gehen also Hand in Hand. Auf neudeutsch nennt man das Synergieeffekt, und wenn die Gastronomen und Hoteliers vom Kulturprogramm in Stadthalle und Schlosskeller profitieren, wird es allen Beteiligten recht sein. „Aber auch die Marbacher freuen sich sicher, wenn es attraktive Veranstaltungen gibt.“ Immerhin ein Termin mehr für die Stadthalle und in Rielingshausen stehen jetzt im Kulturkalender.

Für Simon Klass von „Eventstifter“ steht auch die „top ausgestattete“ Stadthalle auf der Schillerhöhe im Vordergrund. „Wir haben hier eine Technik vom Feinsten, eine Halle, die für jeden Bedarf angepasst werden kann und ein Team, das die Künstler bestens betreut, das ist Spitzenklasse!“ Mitunter sei das Umfeld für einen Künstler wichtiger als der klangvolle Name einer Großstadt, so wie Rüdiger Hofmann, der sein „Best of“-Programm an nur wenigen Orten der Republik spielt.