Die neue Kita entsteht auf dem Feld neben der Kita Sonnenschein. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Bei der Errichtung der geplanten Einrichtung in der Kernerstraße steht die Stadt unter Zeitdruck.

Marbach - Einer Vorentwurfsplanung zur neuen Kindertagesstätte in der Marbacher Kernerstraße, direkt neben der Kindertagesstätte Sonnenschein, hatte der Gemeinderat in der Vergangenheit bereits zugestimmt. Inzwischen ist die Planung für das Bauvorhaben weiter vorangeschritten – und dürfte nun bald an die Umsetzung gehen. Denn der Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats stimmte am Donnerstag geschlossen dafür, den Baubeschluss zu fassen. Die letzte Entscheidung des Gemeinderats in der Sitzung am 22. November ist damit Formsache.

Eine Kostenschätzung hat ergeben, dass die Ausgaben für den Kitabau bei 2,97 Millionen Euro liegen. Ein Betrag, der im Gremium für Erstaunen sorgte. „Diese Gesamtkosten schockieren mich“, äußerte Jürgen Waser von den Grünen. Immerhin gehe es hier mit 750 Quadratmetern um kein großes Gebäude. In Anbetracht dieser Kosten regte er an, bei vergleichbaren Projekten in Zukunft auch eine kostengünstigere Modulbauweise in Betracht zu ziehen. „So wie bei der Flüchtlingsunterkunft auf der Rollschuhbahn“, nannte er ein Beispiel.

Markus Kaiser vom Bauamt der Stadtverwaltung relativierte die Kosten zumindest, da es sich um eine „ökologisch sehr hochwertige Bauweise“ handele. Zudem lägen die Kosten im Bereich oder sogar niedriger als bei ähnlichen Gebäuden in der Nachbarschaft wie etwa der Schulmensa.

Bei der Wärmeversorgung hat es sich als wirtschaftlicher erwiesen, auf eine Wärmepumpe mit Erdreich-Flächenkollektoren im Garten zu setzen. Eine Methode, mit der das Gebäude im Sommer auch gekühlt werden kann. Auf eine Anbindung an die Holzschnitzelanlage des Bildungszentrums wird hingegen verzichtet. Martin Mistele von den Freien Wählern begrüßte diese Entscheidung, da sonst „mit Kanonen auf Spatzen geschossen“ worden wäre. Er habe aber „Bauchweh“, da die Flächenkollektoren Auswirkungen auf das Mikroklima im Garten hätten. Er bat daher darum, diese auf der Nordseite des Gebäudes anzubringen statt im Süden, wo die Kinder spielen. „Sonst werden da keine Sonnenblumen wachsen.“

Der Bund schießt 360 000 Euro aus dem bis 2020 geltenden Investitionsprogramm für Kinderbetreuungsfinanzierung hinzu. Bis zu jenem Jahr soll der Bau auch abgeschlossen sein und zwei Kindergarten- sowie einer Krippengruppe Platz bieten. „Die Kinder sind bereits da. Wir sind also unter Zeitdruck, damit es zu keinem Engpass kommt“, machte Bürgermeister Jan Trost deutlich. Die Ausschreibung der Arbeiten soll deshalb noch vor Weihnachten angegangen werden.