Die Baustelle beim Mayer-Museum macht Fortschritte. Der alte Gewölbekeller ist inzwischen abgerissen worden. Foto: Werner Kuhnle

Der Tobias-Mayer-Verein plant die Eröffnung im Februar 2018. Die Platte für den Keller ist betoniert.

Marbach - Der Tobias-Mayer-Verein hat einige Klippen umschiffen müssen, ehe der Startschuss für den Museumsanbau fallen konnte. Vor allem der Denkmalschutz erwies sich als hohe Hürde. Erst nach langem Hin und Her kam im August das Okay, dass der Gewölbekeller des ehemaligen Breitenbücher-Hauses abgerissen werden darf (wir berichteten). Damit war gesichert, dass an selber Stelle das neue Museum ohne die befürchteten Einschränkungen hochgezogen werden kann. Die Grundsteinlegung erfolgte im Herbst. Seitdem hat sich schon einiges getan und die Arbeiten liegen im Zeitplan, wie der Vereinsvorsitzende Armin Hüttermann berichtet.

Es spricht momentan also nichts dagegen, dass der angepeilte Einweihungstermin eingehalten werden kann. Pünktlich zu Tobias Mayers 295. Geburtstag am Samstag, 17. Februar 2018, sollen in dem Haus erstmals Besucher empfangen werden. „Es muss nur alles klappen“, will Hüttermann nicht zu viel versprechen. Wenn alles reibungslos läuft, werde der Rohbau aber schon im Sommer stehen.

Ein großer Schritt auf dem Weg dahin erfolgte am Dienstag. Da wurde die Bodenplatte für den neuen Keller betoniert. Das übrig gebliebene Gemäuer vom Breitenbücher-Haus war zuvor abgetragen worden. Technisch war diese bautechnische Operation durchaus knifflig, wie Armin Hüttermann im Vorfeld mehrfach betont hatte. Das Problem war, dass ein Teil des Gewölbekellers in das direkt angrenzende Mayer-Geburtshaus hineinragte. Dieses musste und muss deshalb auch weiterhin entsprechend gesichert werden. „Es soll ja stehen bleiben“, erklärt Armin Hüttermann. Das wurde statisch dadurch gelöst, dass man im Museumsraum des Geburtshauses Stahlträger quer einspannte, die durch außen auf dem Grund fußende Stahlträger gegengestützt wurden. Letztere waren kurzzeitig abmontiert worden. „Sie sind jetzt aber wieder da“, vermeldete der Vereinsvorsitzende am Donnerstag. Nach dem Betonieren seien die Streben wieder eingesetzt worden. So oder so sieht das Ganze recht abenteuerlich aus. „Ein Drittel des Hauses schwebt über dem zu errichtenden Keller“, veranschaulicht Armin Hüttermann die Situation. „Erst wenn alle Wände stehen, ist es wieder gut“, fügt er hinzu.

Allerdings verwirklicht der Verein mit Hilfe des Mäzens Hermann Püttmer nicht nur den Museumsanbau, sondern lässt zugleich die Wohnung im Geburtshaus des Astronomen, Geografen und Mathematikers Tobias Mayer auf Vordermann bringen. Unter anderem wird die Dusche vom Erdgeschoss ins zweite Obergeschoss verlegt. Damit entstehen dann auch zwei getrennte Bereiche: Unten können Armin Hüttermann und seine Mitstreiter frei schalten und walten, die oberen Stockwerke sind dem Mieter vorbehalten – dessen monatliche Pacht eine wichtige Finanzierungsquelle für den Tobias-Mayer-Verein darstellt.

Erschlossen wird das Museum nach der Eröffnung über den Neubau. Dieser wird mit dem Mayer-Haus und damit dem alten Museum verbunden sein. Im alten Trakt werden die Toiletten installiert. Und zwar just dort, wo jetzt die Dusche für den Wohnungsmieter steht. Der Verein wird sein Büro ebenfalls im Erdgeschoss ansiedeln. Eine behindertengerechte Erschließung wird über den alten Zugang in der Torgasse 13 gewährleistet, sagt Armin Hüttermann.