Birgit Rehfeld (rechts) freut sich mit Armin Hüttermann, Monika Schreiber und Bürgermeister Jan Trost (vorne von links) Foto: Werner Kuhnle

Die Skulptur von Birgit Rehfeld ist jetzt offiziell übergeben worden. Das Kunstwerk ist von der Schillhöhe zum Neckarufer gewandert.

Marbach - Sie steht schon eine Weile am Neckarstrand, die Skulptur von Birgit Rehfeld. Gestern ist sie in Anwesenheit ihrer Ermöglicher eingeweiht worden. Monika Schreiber hat das Bildhauersymposium, bei dem das Kunstwerk entstand, organisiert. Es fand 2011 anlässlich des Tobias-Mayer-Jubiläumsjahrs statt, für das Armin Hüttermann verantwortlich zeichnete. Die Stadt ist da mit im Boot gewesen, weshalb auch Bürgermeister Jan Trost das Wort und das Sektglas erhob.

Dass die Skulptur nun nicht mehr auf der Schillerhöhe steht, wo die insgesamt vier Künstler tätig waren, sondern da, wo es nach Meinung der kleinen Festgemeinde unbedingt hingehört, das ist auch mit finanzieller Unterstützung der Marbacher Birgit und Johannes Buschhaus und Jürgen Kiefer möglich geworden.

Die in Stuttgart wohnende Birgit Rehfeld war schon einmal in Marbach mit ihrer Kunst vertreten. Doch dass hier, fernab von einem Meer, einer geboren war, der mit seinen Mondberechnungen die Schifffahrt revolutionierte – „ausgerechnet und wieder einmal ein Schwabe“ –, das verblüffte die gebürtige Hanseatin total, wie sie gestern erzählte.

Sie hat beide Themen, den Mond und die Schifffahrt, auf eine besondere Weise zusammengebracht. Die Skulptur wirkt nicht nur harmonisch und vergleichsweise selbsterklärend. Sie kann und darf auch als Sitzgelegenheit benutzt werden. Wer darauf eine kleine Atempause einlegt, schaut auf den Neckar und sein an dieser Stelle ökologisiertes Ufer mit natürlicher Pflanzenvielfalt.

Den kräftigen Eichenstamm durfte sich Rehfeld im hiesigen Wald aussuchen. Den Stein, ein griechischer Marmor, hat sie sehr sorgfältig woanders ausgewählt, dabei genau auf die Art der Maserung und eine gewisse grobkristalline Struktur achtend. Der Bauhof half bei schweren Arbeiten und beim Bau des Fundaments.

Rehfeld bescheinigt den Marbachern ein „Grundverständnis und Grundinteresse“ für Kunst. Verantwortlich macht sie dafür unter anderem die Aktivitäten des einstigen Kunstkreises, der mit den Bildhauersymposien startete, und die engagierte Weiterführung durch Monika Schreiber. Ein 2011 von Frank Teufel geschaffenes Werk steht bei der Kreissparkasse, Dieter Kränzleins Weltkugel verbleibt auf der Schillerhöhe und Gregor Oehmanns „Himmelwärts“ soll zu Tobias Mayers Geburtshaus kommen. An allen Skulpturen sind Informationstafeln geplant. Birgit Rehfeld regte einen Flyer „Kunstwanderweg Marbach“ an, der auch weitere Objekte aufnehmen sollte. Allein schon zu Tobias Mayer gibt es inzwischen einiges in der Stadt, stellte daraufhin Armin Hüttermann fest.