Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Fit werden für die Zukunft: Der Schillerverein feilt an seinem Programm und an seiner öffentlichen Wahrnehmung.

Marbach - Die Besucherzahlen in Schillers Geburtshaus sind 2014 deutlich gestiegen, nachdem in den Jahren zuvor ein stetiger Abwärtstrend zu verzeichnen war. Doch Birger Laing gibt sich keinen Illusionen hin. Das könne auch Zufall sein, meint der stellvertretende Vorsitzende des Schillervereins. Eine schlüssige Erklärung habe er dafür jedenfalls nicht parat. „Vielleicht lag es am Wetter“, sagt er. So oder so: Ausruhen will sich der Verein auf den nun wieder besseren Zahlen nicht – sondern die Voraussetzungen dafür schaffen, dass aus einem Zwischen- ein Dauerhoch wird. Dazu beitragen sollen verschiedene Bausteine.

Ein Element sind die Wechselausstellungen, die künftig in einer neuen Vitrine gezeigt werden sollen. Zum Auftakt wolle man das Gästebuch präsentieren, in dem sich die Queen bei ihrem Besuch vor 50 Jahren verewigt hat, sagt Birger Laing. Alle zwei bis drei Monate solle danach in der Vitrine ein anderes Exponat liegen, erklärt er. Dabei könnte es sich jeweils „um das Lieblingsstück von Prominenten handeln“, meint der Vize-Vorsitzende. Und bei der Eröffnung könnten die bekannten Persönlichkeiten erläutern, warum ihre Wahl genau auf dieses Exemplar fiel. Infrage komme als Exponat etwas, das mit Schiller oder Literatur zu tun hat.

Vielversprechend klingt auch ein weiteres Projekt des Vereins. So sollen regelmäßig literarische Filme gezeigt werden. Birger Laing denkt dabei zum Beispiel an „Die geliebten Schwestern“, in dem die Beziehung Schillers zu Charlotte und Caroline Lengefeld thematisiert wird. Eventuell gelinge es ja sogar, den Regisseur Dominik Graf für eine Stippvisite in Marbach zu begeistern. Zum Auftakt läuft am Montag, 27. April, um 20 Uhr im Rathaus aber erst mal „Friedrich Schiller – Eine Dichterjugend“ von Curt Goetz aus dem Jahr 1923. „Ein Stummfilm, der an Originalschauplätzen in Stuttgart gedreht wurde“, erklärt Birger Laing.

Ausschließlich an Mitglieder richtet sich indes im Herbst eine Führung durch die Archive des DLA. Solche internen Angebote sollen fest etabliert werden, kündigt Birger Laing an. „Damit die Leute merken, dass sie von der Mitgliedschaft etwas haben“, erläutert er.

Doch auch Menschen von außerhalb möchte man an den Verein binden. Helfen soll dabei ein Newsletter, den Besucher von Schillers Geburtshaus auf Wunsch abonnieren können. Ferner streben Laing und seine Mitstreiter an, in der Stadt noch präsenter zu werden. Dabei setzt der Verein vor allem auf seine Corporate Identity, also ein Wiedererkennungsmerkmal, das er entwickeln ließ. So taucht seit einigen Monaten auf Flyern oder Eintrittskarten stets derselbe Schrifttyp, ein grüner Streifen und ein altes Gemälde von Schillers Geburtshaus auf.