Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Hündelein und dann n Foto: dpa

Bald beginnen die Ferien. Wer aber seinen geliebten Vierbeiner mit auf eine Reise nehmen will, muss einiges beachten.

Marbach - Ich kann nicht verreisen – ich habe ein Haustier“, diesen Satz höre sie immer wieder. Doch Katzenbesitzerin Waltraud Hopf, die selbst seit Jahren zusammen mit ihrem Samtpfötchen in den Urlaub fährt, meint: „Haustierbesitzer sollten nicht so ängstlich sein.“ Gerade für Leute, die schnell mal Sehnsucht nach ihrem tierischen Familienmitglied bekommen, sei die gemeinsame Reise eine Alternative. Einer aktuellen Studie der Stiftung für Zukunftsfragen (BAT) zufolge, vermisst beinahe jeder fünfte Deutsche im Urlaub am meisten sein Haustier.

„Auch wenn man es speziell den Katzen immer eher abspricht, ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Stubentiger schon sehr menschengebunden sein können“, erzählt Hopf. Demnach hat die 66-Jährige eine Verbundenheit zum Herrchen, wie es beim Hund oft beobachtet wird, auch bei Katzen festgestellt. Waltraud Hopf nimmt ihre Katze zwar regelmäßig mit in den Urlaub, hat das Tier aber auch schon zu Hause versorgen lassen. Sie empfiehlt jedoch, den Vierbeiner nur auf kürzere Reisefahrten mitzunehmen.

So fährt Hopf mit ihrer Gipsy beispielsweise nur die Zwei-Stunden-Fahrt ins Allgäu zu der von ihr geerbten Ferienhütte. Laut Birgit Dreyer, einer Expertin der Europäischen Reiseversicherung (ERV), ist dies auch genau die richtige Reisedauer für das Tier: „Bei längeren Autofahrten mit Tieren sollten die Urlauber spätestens alle zwei bis drei Stunden eine Pause einlegen“, erklärt sie. Während diesen Unterbrechungen solle man dem Tier nach Möglichkeit etwas Auslauf gewähren und es mit Wasser versorgen.

Doch auch in Sachen Sicherheit gibt es bei längeren Fahrten einiges zu beachten: „Den sichersten Schutz für die Reise bieten an die Größe des Tieres angepasste Transportboxen“, beschreibt Birgit Dreyer, „am besten die Box quer zur Fahrtrichtung, direkt an der Lehne der Rückbank platzieren.“ Außerdem rät die ERV-Reiseexpertin dazu, dem Vierbeiner eine vertraute Decke in die Transportbox zu legen. Diese vermittle während der Reise Geborgenheit. „Wer sein Haustier während des Fluges bei sich behalten möchte, sollte sich im Vorfeld bei der Fluggesellschaft über das zulässige Gewicht und die Beschaffenheit der dafür notwendigen Transportbox erkundigen“, sagt Dreyer. Allerdings erlaube nicht jede Fluglinie Haustiere im Passagierraum und ein Transport im Frachtraum von Flugzeugen sei für die Vierbeiner oft mit Strapazen verbunden.

„Das ist schon manchmal eine Schwierigkeit, sie in den Reisekäfig hinein zu bekommen“, muss Katzenbesitzerin Waltraud Hopf zugeben. Sie hat sich im Laufe der Zeit ein paar Tricks angeeignet, mit denen es besser funktioniert. „Eine Woche vorher fange ich damit an, schon mal etwas beruhigend auf meine Katze einzureden“, erklärt Hopf. Sie glaube schon, dass ihr Haustier zumindest durch die Wortlaute ein wenig verstehen könne, dass der Urlaub etwas Positives bedeutet. Irgendwann begreife das Tier dann auch, dass kein Weg am Käfig vorbei führt: „Meist maunzt sie im Korb noch zweimal und legt sich dann schlafen.“ Grundsätzlich solle man beim Versuch, die Tiere in die Transportbox zu bekommen, viel Geduld unter Beweis stellen und nicht sofort aufgeben.

Auch mit ihrer privaten Ferienwohnung im Allgäu macht Waltraud Hopf wohl alles richtig. „Neben tierfreundlichen Hotels eignen sich gerade Ferienhäuser ideal für einen Urlaub mit Haustieren“, bestätigt Expertin Birgit Dreyer. Zudem habe die Anzahl der Hundestrände in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. „Hunde können bereits an zahlreichen Strandabschnitten Europas, beispielsweise an Nord- und Ostsee, in Norditalien oder in der Bretagne, unbeschwert im Meer planschen“, so Dreyer.

Des Weiteren weist die Europäische Reiseversicherung darauf hin, dass Haustiere seit dem 29. Dezember 2014 einen speziellen Heimtierausweis für ihre Einreise in EU-Mitgliedsstaaten benötigen. Dieser enthält neben Informationen zu dem Tier und seinem Besitzer auch einen Nachweis darüber, dass es über einen gültigen Impfschutz gegen Tollwut verfügt. Da für zahlreiche Urlaubsziele nationale Sonderregelungen gelten, rät die Expertin der ERV: „Urlauber, die mit ihrem Tier verreisen, sollten sich in jedem Fall frühzeitig beim zuständigen Konsulat oder der Botschaft über die Einreisebedingungen in das Urlaubsland informieren.“