Das Tuk Tuk mit Fahrerin Christa Schultheiß wird bald öfter in der Schillerstadt zu sehen sein. Foto: Sandra Brock

Christa Schultheiß will von Frühjahr an Touren durch Marbach mit ihrem elektrisch betriebenen Tuk Tuk anbieten.

Marbach - Eine Fahrt mit einem Tuk Tuk, das kennen viele nur vom Urlaub. Etwa in Thailand sind die dreirädrigen Fortbewegungsmittel als eine Art Taxi weit verbreitet. Bald soll es ein solches Angebot auch in der Schillerstadt geben. Die Marbacherin Christa Schultheiß hat sich kürzlich ein E-Tuk Tuk gekauft und will vom kommenden Frühjahr an damit Menschen durch Marbach fahren. Ihre Idee und das Tuk Tuk stellt sie am Samstag und am Sonntag auf der Marbacher Herbstmesse im Energie- und Technologiepark vor.

Der Gedanke, sich ein Tuk Tuk anzuschaffen, reifte bei Christa Schultheiß gewissermaßen aus ihrer Nebentätigkeit als Gastgeberin heraus. Gemeinsam mit ihrer Frau Sonja Schultheiß bietet die Marbacherin nämlich seit vier Jahren in ihrem Haus in der Ulrichstraße zwei Gästezimmer nur für Frauen an. „Ich habe den Touristen zugehört“, berichtet Christa Schultheiß. Dabei werde schnell klar, was die in Marbach praktisch oder auch unpraktisch finden. Und unpraktisch ist’s zum Beispiel, wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist. „Dann kann Marbach schnell mühsam werden“, weiß Christa Schultheiß. Sie reist gerne – und erinnerte sich an die Bustouren in Barcelona oder Jeep-Rundfahrten auf Malta. Aber Bus oder Jeep passte weder zu Marbach noch zu ihr selbst. Im Internet stolperte sie schließlich über das elektrisch betriebene Tuk Tuk – und war begeistert.

Und das trotz ihrer eigenen eher negativen Tuk Tuk-Erfahrung aus einem früheren Urlaub in Sri Lanka. Diese rasante Fahrt bietet zwar heute guten Gesprächsstoff, jagte ihr damals aber gehörig Angst und Schrecken ein. Das soll selbstredend mit ihrem E-Tuk Tuk anders sein. Zum einen entspricht das knallrote Gefährt allen hiesigen Standards und Auflagen. Zum anderen ist Christa Schultheiß „sehr auf Sicherheit bedacht“, wie sie betont. Das Tuk Tuk ist mit Sicherheitsgurten ausgerüstet. Die nötige Fachkundeprüfung hat sie bereits absolviert, demnächst folgt noch der Personenbeförderungsschein, der nötig ist, wenn sie andere durch die Lande schaukelt.

Bis dahin übt Christa Schultheiß fleißig mit dem Tuk Tuk und fährt ihre Partnerin Sonja, Freunde und Verwandte durch Marbach und Umgebung. Sie will dabei die nötige Praxis beim Fahren bekommen und unter anderem auch herausfinden, was eine angenehme Reisegeschwindigkeit auf dem Tuk Tuk ist. 30 Stundenkilometer fühlen sich nämlich in dem Gefährt schon ganz schön schnell an, habe ihr kürzlich ein Mitfahrer erklärt, berichtet Christa Schultheiß lachend.

Außerdem will sich die Marbacherin noch ein wenig genauer ausdenken, wie die Angebote mit dem Tuk Tuk genau aussehen sollen, wenn es im kommenden Frühjahr dann losgeht. Vorstellen kann sie sich beispielsweise eine kleine, nicht allzu lange Tour durch die Altstadt. Aber auch längere Ausfahrten, etwa in die Weinberge, sind denkbar. Das Ganze könnte mit Texten kombiniert werden, die über den Kopfhörer der Fahrgäste laufen – Infos durch den Marbacher Audio-Guide beispielsweise oder kurze und kurzweilige Stücke übers Radfahren und, und, und . . . „Auch Events zum Geburtstag wären denkbar“, so Christa Schultheiß. Etwa eine Tour mit kleiner Feuer- oder Lichtshow oder Ähnliches, schlägt sie vor. Das Ganze sei im Übrigen keine reine Schönwetter-Veranstaltung. Das Tuk Tuk ist mit einer stabilen Folie überdacht und verfügt sogar über eine Sitzheizung.

Außerdem soll man das Tuk Tuk auch mieten können. Denn selbst mit dem roten Dreirad zu fahren „ist eine Mordsgaudi und macht echt Laune“, betont Christa Schultheiß. Zudem kann sie sich gut vorstellen, dass das jetzige Tuk Tuk nicht ihr einziges bleibt . . .