Die A8 zwischen Stuttgart und Karlsruhe ist laut ADAC der stauanfälligste Abschnitt im Land. Foto: dpa

Der ADAC hat die Statistik für das Jahr 2016 vorgelegt. Demnach hat es noch mehr Stillstand als im Jahr zuvor auf den Autobahnen im Land gegeben.

Marbach - Auf den baden-württembergischen Autobahnen hat es im vergangenen Jahr deutlich mehr Staus gegeben. Das teilt der ADAC in einer Pressemeldung mit. Demnach haben nach der offiziellen Statistik des Interessenverbandes die Staukilometer und -meldungen um rund25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Damit läge die Steigerungsrate in Baden-Württemberg deutlich über dem Bundesdurchschnitt, der rund 20 Prozent beträgt, heißt es in dem Schreiben.

In der Gesamtsumme wurden seitens des ADAC 181 791 Kilometer Stau und 75 152 Staumeldungen erfasst. Im bundesweiten Vergleich bleibt Baden-Württemberg sowohl bei den absoluten Staukilometern als auch -meldungen auf Platz drei. Rund die Hälfte der gemeldeten Staukilometer wurden in Nordrhein-Westfalen (28 Prozent) und Bayern (21 Prozent) gezählt, 13 Prozent aller Staus in Deutschland gab es in Baden-Württemberg. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Staumeldungen mit Nordrhein-Westfalen (31 Prozent) vor Bayern (18 Prozent) und Baden-Württemberg (11 Prozent). Auf diese drei Bundesländer entfielen somit 60 Prozent aller Staumeldungen.

Der stauanfälligste Autobahnabschnitt im Land ist laut den Angaben des ADAC nach wie vor auf der A8 zwischen Stuttgart und Karlsruhe. Im bundesweiten Vergleich gibt es nur auf den Streckenabschnitten der A3 zwischen Oberhausen und Köln sowie Würzburg und Frankfurt mehr Stillstand. Unter den 15 stauanfälligsten Abschnitten tauchen auch die A5 (Heidelberg-Karlsruhe) und A6 (Heilbronn-Mannheim) auf.

„Besonders auffallend in Württemberg ist dabei der Bereich um das Leonberger Dreieck“, betont Volker Zahn, Abteilungsleiter Verkehr und Technik beim ADAC Württemberg, „in diesen Abschnitten wurden im vergangenen Jahr rund 2500 Staumeldungen mit 6600 Kilometer Stau und rund 2500 Stunden Stauzeit ermittelt.“ Noch stauanfälliger war allerdings der A5-Abschnitt zwischen Bruchsal und Karlsruhe-Nord, mit ebenfalls 2500 Staumeldungen, allerdings mit rund 9000 Kilometern Stau und knapp 3500 Stunden Stauzeit.

Das Landesverkehrsministerium weise in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Baden-Württemberg als ein Transit- und Flächenland eine große Verkehrsbelastung habe, so der ADAC. Autobahnen in Baden-Württemberg haben demnach im Durchschnitt eine Verkehrsbelastung von rund 63 140 Fahrzeugen innerhalb von 24 Stunden bei einem Schwerverkehrsanteil von 15,8 Prozent. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt sind Bundesautobahnen binnen 24 Stunden mit rund 48 800 Fahrzeugen und einem Schwerverkehrsanteil von 14 Prozent belastet.

„Das Land hat wichtige und hoch belastete Streckenabschnitte für den Bundesverkehrswegeplan zum Ausbau angemeldet und der Bund ist unseren Anmeldungen und Wünschen nahezu in allen Fällen gefolgt“, unterstreicht der Amtschef des Ministeriums, Professor Uwe Lahl.

Staufördernd wirkt sich laut ADAC auch das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern aus. Abrupte Spurwechsel, vor allen Dingen in oder vor Baustellen sind immer wieder Grund für gefährliche Bremsmanöver oder Unfälle, die meist zu längeren Staus führen.