Die Kerzen sind unter dem Vordach des Rathauses entzündet worden. Foto: avanti

Roland Blach hat in der Fußgängerzone eine Aktion für den Frieden in Syrien organisiert. Rund 15 Personen haben daran teilgenommen und ein Signal der Hoffnung ausgesandt.

Marbach - Roland Blach ist Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft Baden-Württemberg – und wohnt in Marbach. „Da lag es nahe, die Lichteraktion für Frieden in Syrien gleich hier um die Ecke zu machen.“ Der Friedensaktivist hätte sich notfalls auch alleine mit seiner Kerze vor den Marktbrunnen gestellt. Aber es sind noch einige dazugekommen. Rund 15 Menschen haben sich am Samstag um 18 Uhr versammelt, um an der Aktion teilzunehmen. Wegen des Dauerregens ist man dann aber doch unter das Vordach des Rathauses geflüchtet. Die hier entzündeten Kerzen bilden das Friedenszeichen. In 50 Städten in ganz Deutschland soll so ein Signal des Friedens und der Hoffnung für Syrien gesetzt werden.

„Es eint uns der große Wunsch nach Frieden in und um Syrien“, so Roland Blach. „Das stärkste Symbol ist ein Licht inmitten der Dunkelheit.“ Viele kleine Lichter können die Welt verändern, ähnlich wie es in dem afrikanischen Sprichwort heißt: Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten können das Gesicht der Welt verändern.

Millionen von Menschen seien auf der Flucht. „An einer politischen Lösung gab es in all den Jahren kein ernst zu nehmendes Interesse“, bedauert Blach. „Bomben schaffen keinen Frieden.“ Deshalb fordere man den Abzug der Bundeswehr aus Syrien. Stattdessen müssten die Ursachen für Terror und Gewalt behoben werden. „Eine politische Lösung für Syrien und den gesamten Mittleren Osten unter Beteiligung aller Konfliktparteien ist das Gebot der Stunde.“ Statt der existenziellen Bedrohung durch Armut, Terror und Gewalt solle ein milliardenschweres humanitäres Hilfsprogramm aufgelegt werden.

Dem Islamischen Staat (IS) könne man die finanzielle Grundlage entziehen, indem man die Öl-Geschäfte einstelle. Auch Waffenlieferungen soll es nicht mehr geben, so Blach. Europa reagiere auf den Terrorismus zunehmend mit Abschottung, bedauerte der Friedensaktivist.

Nach einer Schweigeminute für die Opfer von Tod und Gewalt steuerte Pastor Dieter Jäger Gedanken bei, wie Menschen reagieren, wenn sie Angst, Hass und Rachegefühle empfinden. „Friede den Menschen, die bösen Willens sind, und ein Ende aller Rache“, heißt es in einem Gebet aus dem Frauen-KZ Ravensbrück. Auf welcher Seite Jesus heute stehen würde, fragte Hendrik Lüdke. Und Werner Hertler antwortete: „Jesus war selbst Flüchtling.“ Mit einer Lichterkette durch die Fußgängerzone endete die Friedenskundgebung.