In und rund um die Wendelinskapelle haben sich am Donnerstagabend die meisten Gäste getummelt. Foto: Werner Kuhnle

Weniger Besucher in der Vorweihnachtszeit, aber trotzdem viel Zuversicht bei dritter Runde von After Six.

Marbach -

Wenn Ralf Glenk seine ausdrucksvolle Stimme erhebt und sich auf der Gitarre zu seiner eigenkomponierten Version von „Weihnachtszeit“ begleitet, dann ist es im ohnehin geschmückten Verkaufsraum noch einmal eine Spur weihnachtlicher. Diesen Effekt erhofften sich gezielt die sieben Marbacher Inhaber, die mit dem Anreizmotto „After six statt Aftereight: Fast schon Weihnachten...“ den Donnerstagabend erneut zum Erlebniseinkauf erheben wollten. Dabei liege der Fokus nicht auf dem Verkaufen, so der Tenor aller beteiligten Ladenbetreiber, die mit ihrer Aktion vor allem eines wollen: eine Begegnung der gemütlichen und entspannten Art. „Einfach da sein für unsere Kunden“, lautete die kurze Formel auch von Goldschmied Karl-Peter Schmid, der sich mit seiner Frau zum ersten Mal auf den Besuch nach Ladenschluss freute.

Ebenso wie Petra Hranitzky, die Filialleiterin von Kienzle Optik, die mit Gebäck und Getränken aufwartete und zudem Platz schuf für die vier jungen Querflötistinnen der Musikschule Marbach-Bottwartal, Alyssa, Fabienne, Lea und Svenja, die ebenso wie Ralf Glenk, weihnachtlich-instrumentale Stippvisiten in den verschiedenen Läden abhielten, um dort die Besucher zu erfreuen. Für Petra Hranitzky ist die Aktion „fast wie ein Geburtstag“, wo man Leute treffe, sich zusammensetze und gemütlich plaudere – eben nur im Verkaufsraum. Jennifer Aupperle stand im Würstleswagen draußen in der Kälte und verkaufte heiße Rote und Fleischkäse sowie Glühwein. Den Erlös spendet die Metzgerei Morlock an das Stuttgarter Kinderhospital „Olgäle“.

Neu im Boot war bei der dritten Runde von „After six“ auch die „Schilleria – Literatur und Wohnen“, wo sich die Besucher nicht nur Anregungen und Geschenkideen holen konnten. Vor der Eingangstür wurden von Ronja und Johanna zudem frisch gebackene Waffeln zubereitet. Die beiden warteten mit stilisiertem Elchgeweih und leise klingenden Glöckchen auf hungrige Gäste. Ebenfalls neu hinzugesellt hat sich Birger Laing mit dem Antiquariat „Friedrich“, wo sich auch Souvenirs und Bücher finden lassen. Wer dort die Türe öffnete, wurde im Nu von einer kuscheligen Atmosphäre sowie Gewürzduft und pikanter Glühweinnote umfangen. Zudem ertönte zart perlende Musik von Bach. Der Inhaber wolle mit seinem Angebot „eine Oase fernab vom Alltag schaffen“.

Bei Pro Optik lockte nicht nur verführerisch duftendes Früchtebrot und Lebkuchen, sondern auch die ungestörte Möglichkeit, nach neuen Brillenfassungen zu schauen. Ein paar Schritte weiter tummelten sich die meisten Gäste in der Wendelinskapelle. Oben wie unten stöberten die Besucher entweder im Weihnachtsschmuck und den Dekoideen der Galerie oder in den Büchern der Buchhandlung Taube. Dort erfreute Markus Schneider Leckermäulchen mit dem Sirup „Hanoi“, aufgegossen mit perlendem Secco. Die Impulsgeberin der Aktion, die Galeristin Monika Schreiber, lockte mit Rotwein und Gutsle. Für sie ist außerdem klar: „Wir machen weiter.“ Im neuen Jahr startet „After six“ wieder mit neuem Motto – welches wird aber noch nicht verraten.