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Hobbykünstler haben zu ihrem Markt im Marbacher Rathaus und im Schlosskeller eingeladen. An beiden Veranstaltungsorten gab es viel zu entdecken.

Marbach - Was wäre die Adventszeit ohne die vielen fleißigen Hobbykünstler, die in der Zeit vor Weihnachten für Kaufimpulse und individuelle Geschenkideen sorgen? Auch in Marbach gibt es den Hobbykünstlermarkt alljährlich. Dort bestücken die Kreativen mit der Vielfalt ihrer selbst gemachten Produkte an zwei Tagen das Rathaus und sonntags, am Tag des Weihnachtsmarktes, auch den Schlosskeller.

Draußen in der Kälte und vor dem hell erleuchteten Verwaltungsgebäude, stand am Wochenende Sabine Jordan mit ihren ausdrucksstarken „Haus- und Hof-Wächtern“ aus Keramik. Die grinsten den Besuchern einladend entgegen oder schreckten sie mit ihrem bedrohlich-dunklen oder bizarr verschlungenen Gesichtsausdruck. Die Künstlerin war auch Anlaufstelle für verärgerte Gäste, die bereits am Samstag einen richtigen, bunten Weihnachtsmarkt erwartet haben, der sich die Marktstraße hinaufschlängele. „Die Dampfzugfahrt, die die Leute zum Weihnachtsmarkt bringen soll, ist großartig ausgelobt“, kritisieren Jordan und andere, die lediglich ein paar Buden auf dem Burgplatz vorfanden. Auch dass es keine ansprechende Verbindungslinie zwischen dem Rathaus und dem Burgplatz mehr gebe, ärgert manchen Künstler, wie etwa Ingrid Watson. Wie die Hinterglas-Malerin Hedwig Schmid gehört sie zu den „Dienstältesten“ der bald 30 Jahre bestehenden Ausstellungsplattform. Watson aber bedauert die abgespaltene Positionierung der Künstlerausstellung.

Wer genügend Zeit mitbringt, der kann beim Hobbykünstlermarkt eine große Auswahl liebevoll gefertigter Artikel finden, die den Betrachter von einem Stand zum anderen trägt. Kerzen, Taschen sowie eine Menge Strick- und Häkelwaren finden sich ebenso wie eine verführerische Auswahl von Schmuck. Ob mit Zucht- beziehungsweise edlen Glasperlen wie bei Angela Knapp oder aber die originelle Perlenkunst der aus Peru stammenden Mercedes Singer, die auch mit auffallenden Samen sowie Seide und Silber arbeitet: hier werden Begehrlichkeiten geweckt.

Auch gestrickte Elchmützen kreuzen den Weg. Tiffanyglasarbeiten, Gegossenes aus Beton, Holzsterne, Taschen und Schürzen, duftig-weiche Seidentücher oder auch die Schnitzkunst von Manfred Vosseler. „Als eigentlich ungeduldiger Mensch, werde ich beim Schnitzen seltsamerweise ganz ruhig“, staunte er selbst über die Wirkung seines Hobbys. Allein an der Palme, die seine Holzkrippe ziert, saß der Bastler rund 30 Stunden.

Sandra Rosenow berät Eltern wie Kinder, die an ihrem Kindermodenstand stehen. Nicht immer aber gingen die Wunschvorstellungen der Kleinen mit den zur Verfügung stehenden Größen der Produkte, Hand in Hand. Ein ganzer Familien-Clan tat sich im ersten Stockwerk auf: dort gesellten sich Patchworkunikate zu niedlichen Finger- und Handpuppen.

Gleich nebenan ging es weiter mit großen Sternen aus robustem Holz. Bruder, Schwester und Schwägerin waren hier vertreten und genossen eine Art Familientreffen, denn auch die Mutter saß einen Stock tiefer bei ihren Glasmalarbeiten. Und natürlich dürfen zu Weihnachten auch Teddys nicht fehlen. Elke Friedrich aus Großbottwar präsentierte die kuscheligen Wegbegleiter in großer Auswahl.