Speziell in den Gymnasien geht es eng zu. Foto: Archiv (avanti)

Im kommeden Schuljahr reichen die Lehrerstunden größtenteils für den Pflichtbereich aus. Für Vertretungen gibt es aber oftmals keinen Spielraum. Besonders an den Gymnasien geht es recht eng zu, was die Planung der Stundenpläne angeht.

Marbach -

Die Versorgung mit Lehrerstunden an den Schulen in der Region ist – um es mit Noten auszudrücken – befriedigend. Das bedeutet: Der Unterricht kann abgedeckt werden, was insofern erfreulich ist, weil das in Stuttgart nicht der Fall ist, wie bereits im überregionalen Teil dieser Zeitung zu lesen war.

Speziell in den Gymnasien geht es eng zu. Im Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium starten jetzt 318 Fünftklässler in elf Klassen. „Das ist wieder sehr viel. Wir sind vor allem räumlich voll ausgelastet“, sagt Schulleiter Christof Martin. Das rund 200 Lehrerinnen und Lehrer große Kollegium wird mit 15 „Neuen“ verstärkt. „Wir können alle Fächer und Klassen mit der Regelversorgung ausstatten.“ Nicht abgedeckt sind jedoch Elternzeiten. „Da sind wir gespannt, ob wir versorgt werden können.“

Vergleichsweise gut steht auch das Beilsteiner Herzog-Christoph-Gymnasium da. „Wir decken den Pflichtunterricht bis auf eine kleine Ausnahme in Religion locker ab und können sogar einige AGs anbieten“, sagt Schulleiter Jochen Bär. Von anderen Schulen im Heilbronner Raum hat Bär gehört, dass es hier enger zugeht. „Es gibt einfach zu wenige Lehrer im Moment.“ Mit 150 neuen Fünftklässlern liegt man beim HCG zwar etwas unter der letztjährigen Zahl. „Die fünf Klassen sind aber proppenvoll, mit sechs Klassen wie letztes Jahr sind wir eigentlich am Limit gewesen.“

„Der Pflichtbereich beim Unterricht ist abgedeckt“, sagt Monika Mayer-Schumacher, Rektorin der Marbacher Anne-Frank-Realschule. Wenn sie einen Mangel beklagen müsste, dann eher bei den Sporthallen. „Wir können den Sport nur zwei- statt dreistündig anbieten, weil uns der Platz und die Zeiten fehlen.“ Allerdings, muss Mayer-Schumacher zugeben, deckt sich das Defizit mit dem Mangel an ausgebildeten Sportlehrern. Abgesehen von den Sporthallen sei die Raumsituation im Schulzentrum aber gut. Mit 68 neuen Fünftklässlern sei man wieder dreizügig.

Stabil mit vier fünften Klassen und 102 Schülern präsentiert sich die Matern-Feuerbacher-Realschule in Großbottwar. Der Pflichtbereich an Unterricht könne mit den zugewiesenen Lehrerstunden gerade so abgedeckt werden, gibt sich Rektor Jochen Haar vorsichtig. „Natürlich könnte die Versorgung immer noch besser sein.“

„Im Moment recht gut versorgt“, ist auch die Steinheimer Blankensteinschule, wobei Rektorin Jasmin Meister ein Minus von elf Stunden bereits akzeptiert und einkalkuliert hat. Die Folge: „Es gibt jetzt schon vorprogrammierte Ausfälle.“ Die junge Schulleiterin weiß, wovon sie spricht: Sie hat ihre Elternzeit nur fünf Monate in Anspruch genommen, weil es kaum Vertretungen gibt. „Die Arbeitsbelastung für meine Kollegen und Kolleginnen ist hoch. Das Schulamt bemüht sich, es bewirbt sich niemand.“ Erfreulich ist, dass in der Gemeinschaftsschule die Anmeldezahlen wieder zunehmen. „Wir haben jetzt 43 neue Fünftklässler. Das führe ich durchaus auf unser Konzept zurück“, sagt sie.

Sinn für Realitäten hat auch die Marbacher Leiterin der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule Silke Benner. „Vergangenes Jahr waren wir in Not, da sind wir jetzt einfach nur froh, dass wir unsere Lernzeiten gut mit Lehrerinnen und Lehrern versorgen können“, erklärt sie. Drei neue Klassen sind in diesem Schuljahr in dem neu aufgestellten Schulkonzept gestartet, das in der Gemeinschaftsschule statt vom klassischen Unterricht vom individuellen Lernen geprägt ist. Das spielt schon in den Grundschulen eine große Rolle, weshalb man hier zunehmend statt Klassen von Jahrgangsstufen spricht.

Mit 17 neuen Erstklässlern hat die Quellengrundschule in Rielingshausen eine Zahl erreicht, die Stabilität verspricht, freut sich Rektorin Stefanie Haupt. Der „direkte Bereich“ an Unterrichtsstunden sei abgedeckt. „Das ist wie an Weihnachten, man wünscht sich immer etwas mehr.“ Der so genannte Ergänzungsbereich mit speziellen Förderangeboten fehlt schon seit Jahren. „Wir können unsere Schüler gut bilden, wie das im neuen Bildungsplan vorgesehen ist, aber es könnte beim individualisierten Lernen immer noch etwas mehr sein“, stellt die Schulleiterin fest.