So könnte das neue Rathaus in der Marktstraße 34 aussehen. Foto: Ludwig + Ulmer

Grünen-Rätin Barbara Eßlinger kann sich mit den Planungen zum neuen Rathaus nicht anfreunden.

Marbach - Der Zeitplan ist ehrgeizig. Nach den Sommerferien soll die Ratsrunde den Beschluss für den Bau des neuen Rathauses fassen. Noch in 2018 soll ausgeschrieben und 2019 dann mit dem Bau begonnen werden. In der Sitzung am Donnerstagabend in Rielingshausen präsentierte Architekt Peter Ludwig die aktualisierte Planung. Bereits im Januar hatte der Ausschuss für Umwelt und Technik sie abgesegnet. Allerdings wünschte sich die Mehrheit des Gremiums damals eine Änderung im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen des Büros Ludwig und Ulmer: Der anvisierte Neubau in der Marktstraße soll wie das Pfundhaus direkt daneben, das wegen des Denkmalschutzes erhalten werden muss, einen Dachvorsprung erhalten. Den hat es jetzt. Und zwar 30 Zentimer. Am Donnerstag entfachte sich eine Diskussion über die Außenfassade des Gebäudes. Die hat der Architekt in Klinker vorgesehen – zum Entsetzen von Grünen-Rätin Barbara Eßlinger. „Ich finde es erschreckend und unpassend, dass wir Klinker in der Marktstraße vorsehen. Das höre und sehe ich zum ersten Mal.“ Auch Jochen Biesinger (CDU) kann sich nicht an Beratungen über die Gestaltung der Fassade in dieser Form erinnern und regte an, Muster vorzulegen und Alternativen zu zeigen. Der Erste Beigeordnete Gerhard Heim erinnerte daran, dass schon in der Entwurfsplanung vom 1. Juni 2017 der Klinker enthalten gewesen sei. „Das ist durch das Abstimmungsgespräch mit dem Landesdenkmalamt entstanden.“ Bauamtsleiter Dieter Wanner erinnerte in diesem Zusammenhang an eine Besichtigungsfahrt, die etwa nach Brackenheim geführt hatte. „Und dort steht neben dem historischen Rathaus ein neues Gebäude mit Klinker. Da hat keiner gesagt, das sieht nicht gut aus. Das kommt heute nicht aus dem Hohlen auf den Tisch.“ Doch Eßlinger blieb bei ihrer Position. Es sei ein Unterschied, ob man sich auf einer Fahrt verschiedene Fassaden anschaue oder dann so plane. „Schließlich geben wir fünf Millionen Euro aus.“ Heim sicherte zu, nochmal ins Gespräch mit dem Denkmalamt zu gehen. Apropos Geld: 1,7 Millionen Euro bekommt die Stadt aus dem Fördertopf Stadtsanierung, 100 000 Euro gibt es aus dem Ausgleichstock des Landes.