In der Nacht zum 8. August ist auf der Strecke ein Zug entgleist. Foto: Archiv (Gottfried Stoppel)

Das Gleisbett bei Burgstall wird stabilisiert. Deshalb muss der S-Bahn-Verkehr der Linie 4 ruhen. Im Vorjahr war an der Stelle ein Zug entgleist.

Marbach/Kirchberg - Erneut müssen S-Bahn-Fahrer, welche die Linie 4 nutzen, auf dem Abschnitt zwischen Marbach und Backnang auf Busse umsteigen. Im Frühsommer wird die Strecke voraussichtlich für drei Wochen gesperrt. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage bestätigt hat, wird zwischen dem 27. Juni und dem 12. Juli dort gearbeitet. An Schultagen soll es morgens zwei Verstärkerbusse ab Kirchberg nach Backnang geben.

Der Grund sind Bauarbeiten, die vorgenommen werden, um „das Gleisbett zu stabilisieren“. Offenbar hat sich der Untergrund in diesem Bereich als zu weich erwiesen, weshalb er laut der Bahn nachverdichtet werden muss. Veränderungen im Untergrund träten immer wieder auf, sagte der Bahnsprecher: „Deshalb fährt zwei Mal im Jahr ein Messzug über das Gleis und kontrolliert.“ Die Frage, ob der zu weiche Untergrund ein Auslöser für die Entgleisung eines Zugs in der Nacht zum 8. August vergangenen Jahres gewesen sein könnte (wir berichteten), beantwortete der Bahnsprecher folgendermaßen: „Dazu habe ich im Detail keine Informationen.“ Auf jeden Fall aber müsse sich kein Reisender auf dieser Strecke um seine Sicherheit sorgen.

Von der Sperrung betroffen ist ein Bereich bei Burgstetten-Burgstall, wo Anfang August kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Burgstall der letzte Waggon eines Güterzuges mit einer Achse entgleist und auf einer Strecke von rund zwei Kilometern hinterhergeschleift worden war. Gleisbett und -körper sowie eine Oberleitung wurden dabei schwer beschädigt. Die Schadenssumme bewegte sich nach Bahnangaben im sechsstelligen Bereich. Zudem konnte die Strecke erst wieder vom 8. September an befahren werden.

Ermittler hatten im Nachhinein an der Unfallstelle Vertiefungen im Gleis entdeckt, die beim Unfall möglicherweise eine Rolle spielten, die Verformungen wurden aber nie eindeutig als Ursache des Zugunglücks genannt.