Der Mann kam mit der Rückweisung des Mädchens nicht zurecht. Foto: Archiv (dpa)

Der Mann aus Marbach hat nun eine Bewährungsstrafe erhalten.

Marbach - Ein junger Mann aus Marbach bahnt über das Internet den Kontakt zu einem Mädchen an. Dass er bereits 24 und sie gerade einmal 15 Jahre alt ist, scheint ihn dabei nicht zu stören. Die beiden kommen sich schließlich näher, doch etwas läuft schief. Für die Verbreitung pornographischen Materials sowie Nötigung musste sich der arbeitslose Mann nun am Dienstag vor dem Amtsgericht in Marbach verantworten.

Denn als das junge Mädchen sich nicht mehr mit dem 24-Jährigen treffen will, schickt er ihr laut Anklage mehrfach Bilder seines erigierten Glieds und droht, ihrer Mutter alles zu erzählen. Um der Sache Nachdruck zu verleihen, schreibt er der Mutter auch tatsächlich die Nachricht, er habe ihr so einiges über ihre Tochter zu erzählen. Das Mädchen offenbart sich zudem ihrer Mutter und plötzlich steht der Vorwurf der Vergewaltigung im Raum.

„Der Vorfall konnte nicht eindeutig geklärt werden, es stand Aussage gegen Aussage, doch ich finde Ihr Gebaren nicht normal und sehr bedenklich“, sagte die Richterin Ursula Ziegler-Göller. Zwar habe es zunächst offenbar einvernehmlich sexuellen Kontakt zwischen den beiden gegeben, das rechtfertige jedoch weder das Versenden solcher pornographischen Bilder, ganz zu schweigen eine Nötigung.

Nach der Hauptschule fing der 24-Jährige nur Gelegenheitsjobs an und gab diese meist schnell wieder auf. Eine Lehre brach er ab, nun lebt er ohne Geld bei seiner Mutter und seiner Schwester. Seinen Anwalt ließ er erklären, die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft seien zutreffend.

Mit dem Urteil zu zehn Monaten Freiheitsstrafe blieb das Amtsgericht unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die ein Jahr gefordert hatte. Angesichts von bereits drei Vorstrafen sei dies das letzte Mal, dass bei dem 24-Jährigen eine Strafe noch zur Bewährung ausgesetzt werde, mahnte die Richterin, die zudem 80 Stunden gemeinnützige Arbeit zur Auflage machte.