Foto: Werner Kuhnle

Schüler aus Russland sind gestern offiziell im Rathaus begrüßt worden. Die Verbindung soll auch weiterhin gefestigt werden.

Marbach - Es ist der erste Schüleraustausch mit Russland, der jetzt mit dem Friedrich Schiller-Gymnasium (FSG) zustande gekommen ist (wir berichteten). Bürgermeister Jan Trost hieß die am Sonntag gelandeten Gäste willkommen. Beim Empfang im Bürgersaal erkundigte er sich über die Heimat und die Reise der Gäste vom Moskauer Elisabeth-Gymnasium.

Nach einem Schneesturm bei der Abreise seien sie in einer blühenden Märchenwelt angekommen, schwärmte der begleitende Lehrer Alexander Pahl. Immerhin haben sie in drei Tagen bereits die Schlösser in Ludwigsburg und Heidelberg kennengelernt. Auch auf der Experimenta in Heilbronn waren die zehn Schüler im Alter von neun bis 15 Jahren. Zwischendurch besuchen sie den Unterricht vor allem in Englisch, Deutsch und Russisch. Die Mädchen und Jungen zeigten sich begeistert von ihrem Aufenthalt. Pahl sagte, er sei sehr froh über diesen Austausch und hoffe auf eine „Beziehung mit Perspektive“. Regine Komar-Maciejewski, Russisch-Lehrerin am FSG, versicherte, dass von schulischer Seite alles unternommen werde, um die Verbindung zu festigen. Entgegen aller politischen Ressentiments wolle die Marbacher Schule das Tor zum Osten öffnen, ergänzte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Ungeahnt zahlreiche wirtschaftliche Verbindungen würden zwischen Deutschland und Russland bestehen. Das Interesse der Eltern am Fach Russisch sei groß. Sie hofft, dass es im übernächstem Schuljahr ab Klasse Sechs angeboten werden kann. Die Studienfahrt der Oberstufe wird im September nach Moskau führen. Die Einladung des Elisabeth-Gymnasiums auf, ihm dabei einen Besuch abzustatten, ist gestern morgen freudig angenommen worden.

Bei seiner Vorstellung der Stadt Marbach betonte Bürgermeister Jan Trost die zahlreichen Beziehungen zu anderen Ländern, die unter anderem durch die Aktivitäten des Gymnasiums entstünden. Der Beweis folgte auf dem Fuße: Nach der russischen begrüßte er direkt im Anschluss eine französische Schülergruppe.

Derweil folgten die Moskauer Gäste einem Stadtführer durch Marbach. Für den Nachmittag war erstmals individuelles Programm der Gastfamilien angesagt. Die einen freuten sich auf Tripsdrill, andere auf einen Schwimmbadbesuch. Bis zur Abreise am Sonntag geht es noch nach Stuttgart und nach Darmstadt. Dort ist die Namensgeberin der Schule, die Prinzessin und Märtyrerin Elisabeth, geboren. Im nächsten Frühjahr werden die Schüler der Gastfamilien nach Moskau reisen.