Der obere und der untere Bereich des Pausenhofs sollen künftig über eine Freitreppe verbunden werden. Foto: Werner Kuhnle

Das Gelände soll im großen Stil umgestaltet werden. In den Sommerferien möchte die Stadt die ersten drei von insgesamt zwölf Abschnitten angehen.

Marbach - Die Umgestaltung des Pausenhofs am Friedrich-Schiller-Gymnasium wurde von langer Hand vorbereitet. Schon im Dezember 2015 hatten Studenten der Staatlichen Akademie für Bildende Künste und ein Arbeitskreis des FSG ein entsprechendes Konzept vorgestellt. Zugleich wurde das Büro von Peter Kluczynski damit beauftragt, die Kosten dafür zu ermitteln. Der Planer sollte sich zudem überlegen, welche Bauabschnitte gebildet werden könnten. Das ist inzwischen geschehen. Kluczynski schlägt vor, mit drei Bereichen loszulegen. Ferner hat er auf Basis der Grundidee eine Entwurfsplanung ausgearbeitet, die der Ausschuss für Umwelt und Technik am Donnerstag einmütig abgesegnet hat. Die Arbeiten sollen nun nach Möglichkeit in den Sommerferien abgewickelt werden.

Eine Frischezellenkur soll dann vor allem der Übergang vom oberen zum unteren Teil des Pausenhofs erhalten. Angedacht ist, hier eine Freitreppe zu errichten, die die bisherige Treppe sowie die Trampelpfade rechts und links davon ersetzen soll. Unklar ist jedoch noch die exakte Ausführung. Der Ausschuss verständigte sich darauf, dass Peter Kluczynski bis zur nächsten Gemeinderatssitzung die zur Diskussion stehenden drei Varianten samt Kostenschätzung genauer untersucht. Die Konstruktion könnte aus Natursteinen, fertigen Betonteilen oder einem Mix aus seriellen und maßgeschneiderten Elementen hergestellt werden. Außerdem soll noch geprüft werden, ob in die Anlage eine Rampe für Rollstuhlfahrer integriert werden könnte.

Ein Punkt, der vor allem Hans Martin Gündner von der SPD am Herzen lag. „Wir bauen für die nächsten 50 Jahre. Einen stufenfreien Weg von oben nach unten hielte ich schon für eine wichtige Sache“, erklärte er. Bauamtsmitarbeiter Roland Kübler zeigte sich aber skeptisch. Die Steigungsprozente wären sehr hoch, egal, wie man die Rampe ins Gelände legt, gab er zu bedenken. Dazu werde das Konzept gestalterisch verwässert, meinte Martin Mistele von den Freien Wählern. Der FSG-Leiter Christof Martin ergänzte, dass in den vergangenen Jahren überhaupt nur eine Rollstuhlfahrerin die Schule besucht habe. „Und das haben wir mit den jetzigen Bedingungen hinbekommen“, sagte er. Trotzdem soll zumindest geprüft werden, ob sich eine Rampe integrieren lässt.

Weniger Gesprächsbedarf als bei der Treppe gab es hinsichtlich der beiden anderen Sektoren, die im ersten Bauabschnitt attraktiver gestaltet werden sollen. In einer Nische zwischen Musiksaal und dem Aufenthaltsraum wird ein grünes Klassenzimmer modelliert – mit einem geschwungenen Sitzbereich. Das Areal kann beim Unterricht, aber auch in der Pause genutzt werden, wodurch die Gymnasiasten auf jeden Fall mehr Platz gewinnen, wie der Bürgermeister Jan Trost bei einem Vor-Ort-Termin vor der Sitzung betonte. Aktuell liegt die Fläche brach und ist verwildert. Der dritte und für den ersten Abschnitt letzte Bereich befindet sich in der Mitte des unteren Pausenhofs. Dort wird ein Podest zum Verweilen samt Bäumen entstehen. Der Untergrund direkt drumherum wird entsiegelt. Das grüne Klassenzimmer soll hingegen gepflastert werden, der ganze große Rest asphaltiert bleiben.

Das Thema Untergrund spielte bei der Diskussion insgesamt eine große Rolle. „Der Pausenhof muss leicht zu reinigen sein“, betonte Ernst Morlock. Insofern sei er ein Gegner von sickerfähigen Flächen. Dem pflichtete Christof Martin zu. Damit die vielen Schüler keinen Schmutz ins Gebäude tragen, sollten die Flächen draußen versiegelt und leicht zu säubern sein. Jan Trost meinte, dass es folglich doch ein guter Kompromiss sei, wie jetzt geplant die Randbereiche zu pflastern und sonst auf Asphalt zu setzen. „Bei der Reinigung von Asphalt und Pflaster gibt es keinen großen Unterschied“, versicherte Roland Kübler.