Foto: Sabine Rochlitz

Beim Ausspracheabend im Hörnle haben die Bürger ihre Fragen und Wünsche vorgebracht. Unter anderem ging es wieder um den Wiesbadener Platz.

Marbach-Hörnle - Kernthema des Ausspracheabends im Hörnle ist erneut der Wiesbadener Platz gewesen. Der Bürgermeister Jan Trost hatte am Mittwochabend für die rund 30 Bürger im OGV-Heim gute Nachrichten dabei: Den Worten sollen nun Taten folgen. 669 000 Euro habe der Gemeinderat im Haushalt genehmigt, um den Platz wieder ansehnlicher zu machen. Welche Änderungen genau erfolgen sollen, stehe allerdings noch nicht fest, sagte der Rathauschef. „Das Projekt ist sehr komplex.“

Bauamtsleiter Dieter Wanner berichtete, dass man mit der Eigentümergemeinschaft, der rund ein Drittel der Fläche gehört, vor der Sommerpause Gespräche geführt habe. Das Ziel, diese mit ins Boot zu nehmen – auch finanziell –, sei zumindest teilweise erreicht worden. 40 000 Euro sollen dazugegeben werden. Ursprünglich hatte man seitens der Stadt eine Beteiligung von 57 000 Euro im Visier. Allerdings hätten die Eigentümer gleichzeitig gebeten, das Projekt noch ein Jahr zu schieben, da man dann auch gleich die Fundamente sanieren möchte. „Aus unserer Sicht ist das vertretbar“, meinte Wanner. Auch die Stadt wolle nicht nur „Kosmetik an der Oberfläche betreiben“, sondern auch die Versorgungsleitungen im Untergrund erneuern.

Nicht auf die lange Bank geschoben werden soll indes der Versuch, die eher unerwünschten Besucher vom Wiesbadener Platz zu vertreiben. Anwohner berichteten von größeren Gruppen, die sich dort den ganzen Tag über aufhalten, Bier trinken und ihre Notdurft in den Büschen verrichten. Es sei mittlerweile so schlimm, dass beispielsweise der Friseursalon bereits Einbußen hinnehmen müsse.

Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling wies darauf hin, dass man niemandem verbieten könne, „sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten und dort Alkohol zu konsumieren“. Dieter Wanner äußerte jedoch die Hoffnung, dass sich die Situation nach der Umgestaltung entschärfen könnte. Es solle ein offener Charakter geschaffen werden, der Bereich werde von allen Seiten einsehbar sein. Bis dahin schlug Trost vor, die Bänke abzumontieren. „Dann schauen wir mal, was passiert", meinte er.

Werner Kramski-Grote, einer von drei Vorsitzenden des Bürgervereins, fand diesen Vorschlag zwar gut, bat aber darum, keine falschen Lehren daraus zu ziehen. Es dürfe nicht das Ziel sein, „den Platz auf Dauer möglichst hässlich und ungemütlich zu machen“, betonte er. Er wolle nicht, dass dort „nie wieder Bänke hinkommen“. Das sicherte ihm der Bürgermeister zu. Und auch die vorgesehenen Finanzmittel würden nicht anderweitig verwendet, falls der Umbau nicht zeitnah erfolgen könne, versprach der Rathauschef.

Weitere Themen waren unter anderem der Weg zwischen Spielplatz und Pestalozzi-Kindergarten, der jetzt asphaltiert werden soll, und die Herstellung eines Ringschlusses bei der Wasserversorgung. Die Boulebahn sei instandgesetzt. Bürgervereins-Vorstandsfrau Sigrid Steuer bat, dort Quadersteine aufzustellen – zum Sitzen oder als Abstellfläche. Martin Hager schlug vor, dass Bürger eine Patenschaft für die Sauberkeit verschiedener Straßenabschnitte übernehmen könnten. Die Stadt würde diese Initiative unterstützen.