Die Arbeiten am Wiesbadener Platz sind in vollem Gange. Foto: Sandra Brock

Zum Ausspracheabend mit der Stadtverwaltung kommen rund 30 Zuhörer. Der Bürgermeister bittet um Verständnis für Baustellen.

Marbach-Hörnle - Derzeit tut sich einiges im Stadtteil Hörnle: Der Wiesbadener Platz wird saniert, die Heilbronner Straße verbreitert. „Da ist viel Bewegung drin“, wie es der Marbacher Bürgermeister Jan Trost beim Ausspracheabend am Dienstag ausdrückte. Rund zwei Dutzend Bewohner des Hörnles und einige Marbacher Stadträte waren ins Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Marbach gekommen.

Alle Jahre wieder lädt die Stadtverwaltung zu dem Termin im Hörnle ein. „Wir wollen so auf direktem Wege mit den Bürgern ins Gespräch und in Kontakt kommen“, sagt der Bürgermeister. Dass im Vergleich zum Vorjahr relativ viele Hörnle-Bewohner zu dem Treffen kamen, hat Jan Trost wenig überrascht. „Das liegt an den Baumaßnahmen“, sagt er.

Nicht für die Bauarbeiten an sich, aber für den dadurch entstehenden Lärm und Dreck und die Unannehmlichkeiten bezüglich des Parkens entschuldigte sich das Stadtoberhaupt denn auch gleich bei den Bürgern. „Ich bitte da um Verständnis, aber dann haben wir die nächsten 40 Jahre wieder Ruhe“, so Trost.

Aber erst einmal müssen die Bauarbeiten fertig werden und das dürfte sich noch eine Weile hinziehen. Während noch in diesem Jahr – vor der Frostperiode – der Wiesbadener Platz und der erste Teil der Heilbronner Straße fertig werden sollen, ist geplant, dass der restliche Teil der Straße im kommenden Jahr gemacht wird. Die Verwaltung wird dem Gemeinderat im Zuge der Haushaltsberatungen zudem vorschlagen, am Ortseingang zusätzliche Parkplätze anzulegen.

„Parkplätze sind das Thema, das die Bewohner im Hörnle schon immer umtreibt“, weiß Trost. Das habe schon in den Protokollen seines Bürgermeister-Vor-Vorgängers Heinz Georg Keppler gestanden. Und die Problematik ist auch beim aktuellen Ausspracheabend nicht gelöst worden. Angeregt diskutiert wurde dennoch.

So wurde beispielsweise seitens einiger Bewohner angeregt, Parkplätze entsprechend zu markieren und gegebenenfalls auch Strafzettel zu verteilen, „weil es nicht sein kann, dass Lastwagen einfach im Wohngebiet parken“. Allerdings habe man da – solange sich die Fahrer nicht verkehrswidrig verhalten – wenig Handhabe, gab der Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling zu bedenken. Zumal es sich laut dem Bürgermeister „mit Sicherheit um Bewohner des Hörnles handelt“, die hier auch ihre Laster abstellen. „Jemand aus der Altstadt würde seinen Lastwagen wohl kaum hier abstellen.“

Ein anderer Bewohner hält das Parkplatz-Problem auch für hausgemacht. „Es wird sehr viel angefangen und nichts zu Ende gebracht“, so seine Meinung über die Baustellen. Laut dem Bauamtsleiter Dieter Wanner ist der Zeitplan jedoch so gestaltet, dass „bis Jahresende das meiste durch sein sollte“. Das gilt insbesondere auch für die Wassernotversorgung, denn diese muss vor der Frostperiode beendet werden. Alles rund läuft aber dabei offenbar nicht. So beklagte eine Anwohnerin etwa, dass sie kürzlich morgens informiert worden sei, dass in wenigen Minuten die Wasserversorgung umgestellt werde. „Es mangelt an Informationen“, so die Kritik. Der Bauamtsleiter warb um Verständnis. „So eine Baustelle schon eine Woche vorab mit Infos zu versorgen, ist sehr schwierig. Aber was nicht geht, ist, dass das Wasser spontan abgestellt wird. Da werde ich nochmals nachhaken.“