Werke von Charles Gounod, Edward Elgar und Felix Mendelssohn-Bartholdy sind auf dem Programm gestanden. Foto: avanti

Die Sinfonia Marbach hat beim Herbstkonzert überzeugt. Die Besucher forderten begeistert Zugabe.

Marbach - Mit spontanem herzlichem Applaus, der sich zu rhythmischem Klatschen steigerte, hat das Publikum am Sonntag in der Stadthalle das Herbstkonzert der Sinfonia Marbach quittiert und wurde so der gebotenen Leistung des Orchesters gerecht. Zufriedenheit also auch auf Seiten des Orchesters, das sich – so der an das Publikum gerichtete Wunsch – „von den Klängen und von der Wärme der Musik und der Aufregung einer herbstlich stürmischen Symphonie bezaubern und mitnehmen lassen“ sollte.

Werke von Charles Gounod, Edward Elgar und Felix Mendelssohn-Bartholdy standen auf dem Programm und erfüllten die programmatische Ansage besinnlicher und kammermusikalischer Töne. Die unterschiedlichen Klangerlebnisse durch reine Bläserbesetzung bei der Petite Symphonie von Charles Gounod, einem reinen Streicherstück bei Edward Elgars Serenade e-moll und sinfonischer Besetzung bei der Ersten Symphonie c-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy sorgten für innere Spannung und Abwechslung. Außerde boten sie eine Chance für die Instrumentalisten, ihre Spielfreudigkeit und ihr Können zu demonstrieren und aufzuzeigen, dass sie sich bei ihrem Dirigenten Michael Kallenberger in besten Händen befinden. Aufmerksam und in höchstem Maße diszipliniert folgten die Musiker seinen unaufgeregten „Anweisungen“ mit denen er die Intuitionen der Komponisten umzusetzen versuchte.

Mit neun Bläsern – je zwei Oboen, Klarinetten, Hörner und Fagotte sowie einer Flöte – hat Gounod die Petite Symphonie besetzt, die er gegen Ende seines Lebens komponiert hat und die stark an Mozarts Bläserserenaden erinnert. Dass über den Paarungen nur eine Flöte solistisch dominiert, dürfte daran liegen, dass Gounod seinem Freund Paul Taffanel eine Chance zum Glänzen bieten wollte. Die in Mozartscher Anmut gehaltene Petit Symphonie – ein Stück mit tänzerischer Qualität – lässt in ihrem erfrischend farbigen Harmoniewechsel Gounods großes Talent erkennen.

Mit dem Motto „Als die Ritter noch die Lanze hoch in den Himmel streckten“ hatte sich der englische Komponist Edward Elgar befasst, als er sich „beseelt von den Tugenden der Ritter“ daran machte, seine Serenade für Streicher zu schreiben. Sie geht im Kern auf drei Stücke zurück, die er bereits früher mit den Titeln „Spring Song“, „Elegy“, und „Finale“ geschrieben hatte. Die Titel sind in der Serenade verschwunden, der Sinn ist geblieben: Im Kopfsatz mit pastoralen Neigungen, im langsamen zweiten Satz mit den elegischen Zügen und im Finale mit dem heiteren Ausklang.

Mit Paukle und Trompeten, Streichern und Bläsern erklang als drittes Stück die Erste Symphonie von Felix Mendelssohn-Bartholdy, die er als Fünfzehnjähriger geschrieben hat, in der aber sein ganzes Können bereits zutage tritt. Selbst seine Verehrung für die Musik von Bach wird bereits deutlich. Zur Freude der Zuhörer, die mit lebhaftem Applaus eine Zugabe gefordert hatten, wiederholte das Sinfonia-Orchester den fugalen Schluss der Sinfonie, bei der die Violinen mit einem präzisen Pizzicato und das gesamte Ensemble in harmonischem Klang geglänzt hat.