Das Tempolimit vor dem Kinderhaus Sankt Hildegard liegt nun dauerhaft bei 30. Foto: Oliver von Schaewen

Am katholischen Kinderhaus Sankt Hildegard in der Marbacher Güntterstraße gilt seit vorletzter Woche Tempolimit 30. Das hat eine Gesetzesänderung möglich gemacht. Für Hof und Lembach ist dagegen noch keine Entscheidung gefallen.

Marbach - Sicherheit im Straßenverkehr – das ist insbesondere vor Kindergärten, Schulen und Altenheimen immer wieder ein Thema. Oftmals geht es dabei auch um eine Temporeduzierung. Und eine solche ist vorletzte Woche für das Kinderhaus Sankt Hildegard in der Güntterstraße angeordnet wurden. Seitdem dürfen Autofahrer dort nur noch mit Tempo 30 entlangfahren. „Dadurch wird sich künftig die Verkehrssicherheit an dieser Stelle für die Kinder deutlich verbessern“, freut sich der Bürgermeister Jan Trost über diese Änderung.

Das Tempolimit ist übrigens gleichzeitig eine Besonderheit: Städte und Gemeinden konnten zwar auch bisher ein Tempolimit vor sozialen Einrichtungen relativ leicht durchsetzen – aber meist nur, wenn die entsprechenden Stellen in Wohngebieten oder Nebenstraßen lagen. Eine Geschwindigkeitsreduzierung in Hauptstraßen war dagegen mit höheren Hürden verbunden. Zunächst musste ein Verkehrsplaner eine konkrete Gefahr nachweisen. Dazu zählt zum Beispiel eine deutlich erhöhte Unfallhäufigkeit. Künftig reicht schon eine sogenannte „abstrakte Gefahr“ aus. Das heißt, dass es an einer Stelle potenziell zu einer Gefährdung kommen könnte. „Eine Änderung der Straßenverkehrsordnung hat uns also das Tempolimit nun ermöglicht“, erklärt Trost. Die Verwaltung hatte das Tempolimit angefordert, das schließlich durch das Landratsamt Ludwigsburg auch umgesetzt worden ist.

Im Kindergarten selbst hat man von der Reduzierung noch nicht viel bemerken können, wie die Leiterin Sara Friedrich lachend anmerkt: „Wir hatten über die Feiertage geschlossen und hatten am Dienstag unseren ersten Tag mit der neuen Regelung.“ Bislang sei das Feedback von Eltern und Personal aber durchweg positiv – die Autos konnten dort bisher 50 fahren.

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Während in Marbach mit der Geschwindigkeitsreduzierung vor dem Kindergarten in der Güntterstraße bereits Nägel mit Köpfen gemacht wurden, wartet man in Großbottwar noch auf das Okay aus dem Landratsamt Ludwigsburg. Die Storchenstadt wünscht sich schon seit Jahren Tempo 30 vor dem Kindergarten in Hof und Lembach. Mehrere Vorstöße in der Sache wurden aber von den übergeordneten Behörden abgeblockt. Mit der Gesetzesänderung keimte dann neue Hoffnung auf, und die Stadt unternahm einen neuerlichen Anlauf (wir berichteten). Vor drei Wochen habe es auch eine kleine Verkehrsschau gegeben, bei der das Ganze thematisiert wurde, sagt der Bürgermeister Ralf Zimmermann. Das Kreishaus müsse sich allerdings erst in die Rechtslage einarbeiten und den Fall prüfen, bevor es eine Entscheidung treffen könne, berichtet der Rathauschef. Wobei die Großbottwarer nicht nur auf Tempo 30 beim Kindergarten in Hof und Lembach pochen, sondern auch vor dem Haus am Wunnen-stein in Winzerhausen. Dazu habe man zwischenzeitlich mündlich ebenfalls einen Antrag gestellt, sagt Ralf Zimmermann. Aber auch hierzu sei noch keine Entscheidung aus Ludwigsburg eingetroffen.