Die peruanische Grupo Raices hat mit ihrer fantastischen Musik aus Südamerika das Konzert bereichert. Foto: avanti

Der Liederkranz Marbach hat die „Andenmesse“ in der Stadthalle erfolgreich aufgeführt. Der grandiose Musikabend wird noch lange nachklingen.

Marbach - Die vielfach angekündigte Aufführung der „Andenmesse“ durch die Chorvereinigung Liederkranz und die Gesangsklassen 7 und 8 des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Marbach am Samstag in der Stadthalle war ein voller Erfolg – nicht zuletzt auch durch die Instrumentalisten der peruanischen Grupo Raices und den Tenor Hitoshi Tamada. Die musikalische Leitung hatte Chorleiter Wolfgang Jauch, der mit totaler Übersicht agierte und die Mitwirkenden zu einer überragenden Leistung führte, die vom begeisterten Publikum mit enthusiastischem Applaus bedacht wurde. Letztlich war es wohl die fantastische Musik aus Südamerika, von der die Zuhörer überwältigt waren.

Mit dem internationalen kulturellen und sozialen Kooperationsprojekt – von dem peruanischen Kunstmaler Jaime Colán, Musiklehrer Wolfgang Jauch und der peruanischen Fair-Trade-Promotorin Elena Muguruza initiiert – wollten die Beteiligten ein Zeichen setzen gegen die Schädigung der Natur durch chemischen Goldabbau in Peru. Darauf hat die Liederkranzvorsitzende Beate Löffler in ihren einleitenden Worten hingewiesen. Der Erlös aus dem Konzert geht an die Partnerschule in Cajamarca in Peru, die damit einen Kräutergarten gestalten möchte. Die Konzertbesucher in der Stadthalle konnten sich anhand einer Ausstellung und allerlei „kreativer und kluger Texte von Schülern“ (Löffler) über die Situation in Peru informieren.

Die dargebotene „Andenmesse“ mit Teilen aus der „Misa Criolla“ und der „Navidad Nuestra“ von Ariel Ramirez sowie der „Misa Andina“ (Chile) bietet mitreißende Klänge und Rhythmen aus Südamerika. Eindrucksvoll der Einzug der Mitwirkenden zu den Klängen der „Entrada“ (Andina), die einen ersten Bezug zu den südamerikanischen Klängen aufbaute, der über Kyrie und Gloria, ein Preludio sowie Credo, Sanctus und Agnus Dei (Misa Criolla) gefestigt wird und dann abschließend im fantastischen „Aleluya“ der Andenmesse einen Höhepunkt erreicht (der am Schluss als Zugabe wiederholt wurde).

Mit den großartigen Liedern „Un poquito cantas“ und „Earth Song“ stellten sich die FSG-Gesangsklassen im Solo vor, ebenfalls die Grupo Raices mit einigen mitreißenden rhythmisch und klanglich (Panflöten und Gitarren) interessanten Instrumentalstücken.

Chor und Instrumente verkündeten „die Geburt“, zitierten den Gesang der Engel und besangen „die Hirten“ sowie die Könige (Los Reyes Magos), ehe machtvoll „Sanctus“ und „Hosanna“ der Misa Andina das Konzert offiziell ausklingen ließen.

Der Beifall der Zuhörer war überwältigend, gezollt für eine großartige Leistung aller Beteiligten.

Immer wieder musste sich der großartige Tenor Hitoshi Tamada vor dem begeisterten Publikum verneigen, der an diesem Abend auch noch den Part seines erkrankten Kollegen übernehmen musste, seinen Part aber mit der eindrucksvoll hohen und klaren Tenorstimme und einem grandiosen Einfühlungsvermögen in die südamerikanische Musik gemeistert hat. Lob galt aber auch den peruanischen Musikern und dem Chor vom Liederkranz und den Gesangsklassen, die – wie Beate Löffler meinte – „mit ihrer jugendlichen Frische“ eine gute Stütze waren.